Athen - Der geplante Verkauf von 14 Regionalflughäfen in Griechenland an den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport steht auf der Kippe. Die neue Regierung stellte das 1,2 Milliarden Euro schwere Vorhaben wieder auf den Prüfstand. Der Verkaufsprozess sei noch nicht besiegelt, sagte Staatsminister Alekos Flabouraris am Samstag im Fernsehen. "Wir haben gesagt, dass wir ihn stoppen und überprüfen werden."

Fraport und der griechische Partner Copelouzos Group hatten von der Vorgängerregierung den Zuschlag für den Kauf der Flughäfen erhalten. Die endgültigen Verträge müssen aber noch ausgehandelt werden. Die neue Regierung unter Führung der Linkspartei Syriza, die vom Spar- und Reformkurs abkehren will, hat allerdings bereits eine Reihe von Privatisierungen abgeblasen, darunter den Verkauf des Hafens von Piräus und eines Energieversorgers.

Für Herbst geplant

Fraport hatte sich noch vor einer Woche zuversichtlich gezeigt, dass der Abschluss des Vertrages zustande kommt. Der Kauf der Regionalflughäfen sollte eigentlich im Herbst unter Dach und Fach sein. Dabei geht es unter anderem um Airports auf Urlaubsinseln wie Rhodos, Korfu, Mykonos und Santorin. Aber auch der Flughafen der Stadt Thessaloniki gehört zu dem Paket.

Fraport will mindestens zwei Drittel der Anteile an dem Flughafen-Konsortium halten. Damit entfielen mindestens 800 Millionen Euro vom Kaufpreis auf das Unternehmen. Es ist eines der größten Privatisierungsvorhaben in Griechenland seit Beginn der Schuldenkrise vor sechs Jahren. (APA, 14.2.2015)