Lesley Gore in den 1960ern. Damals eroberte sie die Welt mit Songs wie "It's My Party" oder "You Don't Own Me".

Foto: Dan Grossi

New York / Wien - Teenager haben es schwer. Kaum wurden sie in den 1950ern erfunden, schon war ihre Welt voller Teen-Angst. Euphorie und Niedergeschlagenheit, diese Merkmale jeder anständigen Jugend, schlugen sich in der Popmusik entsprechend nieder.

1963 sang die 16-jährige Lesley Gore von ihrer Party, auf der sie auch weinen dürfe, würde ihr danach sein (wegen des treulosen Johnny). Der von Quincy Jones produzierte Welthit It's My Party legte den Grundstein ihrer Karriere, ihr Debütalbum I'll Cry If I Want To widmete sich schwerpunktmäßig den Tränen, mit nicht weniger als sieben Titeln zu diesem Thema. Ihrem erfolgreichen Einstand folgten ähnlich gelagerte Hits wie You Don't Own Me oder Judy's Turn to Cry, meist Dramen um gebrochene Herzen. Bis 1976 veröffentlichte die am 2. Mai 1947 in New York City als Leslie Sue Goldstein geborene Sängerin zehn Alben. Daneben gab sie in der TV-Serie Batman als Pussycat eine Gefährtin der Catwoman.

1980 komponierte sie den Soundtrack für den Alan-Parker-Film Fame und erhielt dafür eine Oscarnominierung, ihr Bruder Michael hat den Oscar für den Titelsong letztlich erhalten. Erst 2005 nahm sie wieder ein Album mit neuen Songs auf, ansonsten engagierte sich die Künstlerin für die Gleichstellung von Homosexuellen, Lesben und Transsexuellen und war Präsentatorin des TV-Magazins In the Life, das sich schwerpunktmäßig 20 Jahre lang diesen Themen widmete.

Ebenfalls 2005 outete sie sich als lesbisch. Ihre seit 33 Jahren mit ihr lebende Partnerin Lois Sasson hat nun ihren Tod bestätigt. Lesley Gore ist an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung gestorben. Sie wurde 68 Jahre alt. (flu, DER STANDARD, 18.2.2015)