Joseph "Joe" Bowie, Mastermind von Defunkt.

Foto: Porgy & Bess

Nun ist sie wieder auf Tour, die legendäre wie sensationelle US-amerikanische Funk-Jazz-Band Defunkt mit Mastermind Joseph "Joe" Bowie. Bei dieser Formation verschmelzen High-Speed Funk, Free-Jazz, Punk-Elemente und R&B zu einem energetisch hochexplosiven Mix. Die Musiker von Defunkt waren die Ersten, die Funk mit anderen Musikstilen mischten, mit ihrem abenteuerlichen Sound prägten sie maßgeblich die radikale New Yorker Underground Szene der 1970er Jahre. Sie stiegen zur Kultband auf, beeinflussten Megabands, wie Red Hot Chilli Peppers oder Living Colours.

Joseph Bowie (geb. 1953) ist jüngster Spross einer hoch musikalischen Familie aus St. Louis, Missouri. Der Ausnahmerompeter Lester Bowie und Big Band Arrangeur Byron Bowie sind seine Brüder. Joe lernt Posaune. Sein musikalisches Umfeld ist zunächst von Rhythm & Blues geprägt. Anfang der 1970er Jahre geht er nach Frankreich, verschreibt sich dem Jazz und spielt u. a. am Montreux Jazz Festival mit Dr. John. Zurück in Amerika zieht es ihn nach New York City, er musiziert mit Größen wie Leroy Jenkins oder Ornette Coleman, arbeitet mit Free-Jazzer James White and the Blacks zusammen und wird zum fixen Bestandteil der pulsierenden New Yorker Downtown Szene. In dieser Zeit gründet er Defunkt und zwar mit Kim Clarke (Bass) Ronny Drayton (Gitarre), Bill Bickford (Gitarre), John Mulkerin (Trompete), Kenny Martin (Schlagzeug) und er selbst an der Posaune. Es entstehen 15 Alben in unterschiedlichen Besetzungen, u. a. auch mit James Brown. Defunkt tourt mit The Clash und den Talking Heads. Jetzt, anlässlich des 35-jährigen Bestehens, gibt's Defunkt wieder in Originalbesetzung mit hektisch nervösem Funk der härteren Art. (dns, DER STANDARD, 20.2.2015)