"Europas Maklermärkte sind relativ einheitlich; Käufer und Verkäufer zahlen meist je zur Hälfte die Provision. Besser wäre es aber, wenn wie in Nordamerika nur der Verkäufer zahlen würde, und dessen Provision teilen sich dann die beiden involvierten Makler auf", sagt der Chef von Remax Europe, Walter J. Schneider.

Er arbeitet deshalb daran, dass möglichst viele Länder in Europa ihre Maklersysteme mittel- bis langfristig auf das in Nordamerika übliche System umstellen, wo eine elektronische Plattform namens MLS ("Multiple Listing System") für mehr Transparenz sorgt und wo Doppelvertretungen (wo ein Makler für beide Seiten aktiv ist) die absolute Ausnahme sind. Dass Deutschland mit dem Bestellerprinzip nun vorprescht, sieht Schneider als "richtigen Schritt" an, wie er dem Standard sagt - auch wenn das Bestellerprinzip nicht 1:1 mit dem kanadischen System vergleichbar sei, denn Auftraggeber des Maklers könne in Deutschland ja grundsätzlich auch der Suchende sein.

"Umschwung vom Kunden"

Jedenfalls wäre "die technische Implementierung eines MLS in Europa kein Problem", meint auch Michael Polzler, Sohn des gebürtigen Steirers Frank J. Polzler, der Remax Europe einst gegründet hatte. "Der Umschwung muss aber von den Kunden kommen." Das Makler-Franchise-Netzwerk Remax ist in Europa aktuell in 33 Ländern tätig; demnächst könnte eines dazukommen, in Belgien suchen Schneider und Polzler nämlich gerade nach Partnern. (mapu, DER STANDARD, 28.2.2015)