Der Ökonom Justin Wolfers hat in dieser Woche die gläserne Decke auf die etwas andere Art gemessen - nämlich wie viele James, Roberts, Johns und Williams auf eine Frau in Führungsposition kommen. Inspirieren ließ er sich von einem Bericht von Ernst & Young, in dem diese Zahlen für Aufsichtsräte errechnet wurden. Das Ergebnis: Auf eine Frau kommen jeweils 1,03 Männer namens James, Robert, John und Williams. Untersucht wurde dabei der Aktienindex S&P 1500.

Für die Times hat Wolfers diesen Index nun auch für andere Führungsebenen errechnet: Am dicksten ist die gläserne Decke demnach bei den CEOs. Auf jede Frau in dieser Position kommen vier Männer, die John, Robert, William oder James heißen. Der Index liegt hier also bei 4,0.

Demokraten mit mehr Frauen

Ähnlich schwer haben es Frauen in der Politik: im republikanischen Senat (2,17) und im Repräsentantenhaus (1,36) sind die Werte schlechter als bei den Demokraten. Hier kommen im Repräsentantenhaus 0,31 Männer names James, Robert, John oder William auf eine Frau bzw. 0,29 im Senat. Betrachtet man das Präsidentenamt, nimmt der Index noch viel höhere Dimensionen an: selbst wenn Hillary Clinton zur Präsidentin gewählt wird, beträgt der Wert 15 - sechs Präsidenten hießen James, fünf John und vier William.

Johns schneiden - zumindest unter den CEOs - am besten ab: unter den 1500 S&P-Unternehmen führen 5,3 Prozent mit diesem Namen. 4,5 Prozent heißen David und 4,1 Prozent sind Frauen - mit Namen von A bis Z.

Lustig, aber unvollständig

"Der Gläserne-Decke-Index ist lustig aber ein ziemlich unvollständiger Zugang um die Durchlässigkeit in Führungspositionen zu messen", schreibt Justin Wolfers, Ökonomieprofessor an der Uni Michigan, in den New York Times. Eine wichtige Wahrheit würde der Ansatz allerdings doch bereithalten: dass Frauen in Führungsebenen ziemlich unterrepräsentiert sind. (lhag, derStandard.at, 03.03.2015)