Wien - Die Mittelmeerinsel Malta setzt beim 60. Eurovision Song Contest in Wien auf klassischen ESC-Balladen-Sound. Mit Amber und ihrer Nummer "Warrior" geht es gemäß der Rittertradition der Insel zwar kriegerisch zu - aber im Sinne der Selbstbestimmung. Stilistisch unterscheidet man sich damit deutlich vom gleichnamigen Beitrag aus Georgien.

Pbs Malta

Die 23-jährige Amber setzte sich mit ihrer von Songwriter Matt "Muxu" Mercieca und Komponist Elton Zarb geschriebenen Ballade in der Vorentscheidungsshow durch, wobei sie sowohl Jury als auch Publikum von sich überzeugte. Das Ticket für Malta bedeutete für Amber allerdings ein hartes Stück Arbeit - musste sie doch seit 2011 mehrfach antreten, um als Siegerin vom Platz zu gehen. 2011 kam sie beim maltesischen Vorentscheid nur auf Platz 13. 2012 sprang immerhin schon der dritte Platz heraus - als Trostpflaster durfte sie als Backgroundsängerin für Kurt Calleja mit nach Aserbaidschan fahren. 2014 klappte es dann für Wien.

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Maltas Vertreterin: Amber
Foto: APA/EBU/GORDON ROXBURGH

Dort tritt sie nun mit einer auf weibliche Selbstbestimmung und Selbstbewusstsein rekurrierenden Kraftballade im traditionellen ESC-Stil an. In den ruhigen Passagen erinnert Amber mit rauchigem Tremolo an Duffy. Sobald es in die Höhe geht oder lauter wird, verlässt sie ihr Organ jedoch für ein freifließendes Herumkreisen um den richtigen Ton. Die erfahrene Judokämpferin wird in Wien jedenfalls kämpfen müssen, um nicht auf die Matte zu gehen. Das Dranbleiben hat Amber allerdings gelernt, hat sie wie viele ESC-Sänger Castingshowerfahrung und versuchte sich in "Trid Tarah" und "The Academy", auf welche die Talenteshow "I.D" folgte. (APA)