Wien - Glänzen möchte Melanie Rene beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Wien: Die gebürtige Genferin mit mauretanischen Wurzeln tritt für die Schweiz im zweiten Semifinale an und kämpft mit "Time to Shine" um den Einzug ins Finale des Gesangswettbewerbs. Um so weit zu kommen, musste sich die 25-Jährige zuvor in der nationalen Vorausscheidung gegen fünf Mitbewerber durchsetzen.

Eurovision Song Contest

In der großen Entscheidungsshow am 31. Jänner in der Bodensee-Arena gelang es Rene schließlich mit dem selbst komponierten Stück sowie einer Coverversion von Sias "Chandelier", Jury und Publikum von ihrem Können zu überzeugen. Dieses verfeinerte die aus einer musikalischen Familie stammende Sängerin in den vergangenen Jahren in Großbritannien, wo sie die Academy of Contemporary Music sowie das Brighton Institute of Modern Music besuchte und mit einem Bachelor abschloss.

Erste Bühnenschritte tat Rene allerdings bereits im zarten Alter von sieben Jahren, mit neun schrieb sie ihrer Webseite zufolge bereits erste eigene Stücke am Klavier. Es folgte ein Besuch der Musikschule Ateliers du Funambule in Nyon zwischen 2003 und 2009, bevor sie u.a. am Georges Gregoriu International Festival in Rumänien teilnahm und dabei mit dem Song "Il chante aves les anges" den ersten Preis errang.

Mit "Time to Shine" legt Rene nun einen zwar etwas konventionellen, aber durchaus aussichtsreichen Song für den ESC in Wien vor. Das zunächst vorsichtig anhebende Stück stellt in den ersten Sekunden ganz die Stimme der Protagonistin in den Mittelpunkt, geizt in der Folge aber nicht mit variantenreicher Instrumentierung. Ein Gitarrensolo hat damit ebenso Platz, wie rhythmische Spielereien und ein ausladender Refrain. Ob der Song im direkten Aufeinandertreffen mit den Mitstreitern aber genügend Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit entfalten wird, bleibt abzuwarten.

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Vertreterin aus der Schweiz: Melanie Rene.
Foto: APA/KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Misst sich Rene an ihren direkten Vorgängern, so kann sie jedenfalls einigermaßen relaxt auf ihren ESC-Auftritt im Mai blicken: Seit Celine Dion mit "Ne partez pas sans moi" 1988 zum zweiten Mal den Song Contest für die Eidgenossen entscheiden konnte, blieben die Ergebnisse oft bescheiden. Im Vorjahr landete Sebalter mit "Hunter of Stars" auf dem 13. Rang, 2011 Anna Rossinelli ("In Love For A While") auf dem undankbaren letzten Platz. In den vergangenen 20 Jahren gab es insgesamt nur eine Top-Ten-Platzierung. Genügend Luft nach oben also für Melanie Rene.