Was haben Risse in einer neuen Jeans verloren? Dieser und ähnlichen Fragen geht das Lentos-Kunstmuseum auf den Grund. In der Ausstellung Love & Loss. Mode und Vergänglichkeit kann sich der Besucher auf eine Spurensuche der Ästhetik begeben und herausfinden, was zum Beispiel hinter zerfetzten Hosenbeinen steckt.

Kristen McMenamy, Hydra, No.12, 2013
Foto: © Juergen Teller

Anhand von Kleidungsstücken, Fotografien, Videos, Skulpturen und Installationen will die Ausstellung zeigen, wie Deformation und Verschleiß als neue Stilmittel erstmalig in der Mode sichtbar geworden sind. Die Kuratorin Ursula Guttmann sieht die Veränderungen in den Achtzigerjahren begründet und interpretiert die Mode des Jahrzehnts als einen Spiegel, in dem der Mensch die eigene Sterblichkeit erblickte: "Die Ausstellung feiert Schönheit und Abgründiges, poetische Momente und schwarzen Humor."

Apex Predator male shoes, 2010
Foto: © Fantich & Young


Anhand von zahlreichen Leihgaben aus internationalen Museen und Ateliers werden die veränderten Definitionen von Schönheit erörtert. Exponate u. a. von Jürgen Teller, Rei Kawakubo und Martin Margiela werden zu sehen sein. Wie einander die bildende Kunst und das Modedesign seit den 80ern wechselseitig inspirieren, auch das will diese Ausstellung ergründen.

Collection Women S/S 2013
Foto: Petrovsky&Ramone, © Bernhard Willhelm

Dem Ergründen von modischen Phänomenen widmet sich auch Barbara Vinken beim Sonntagsgespräch am 10. Mai. Im Rahmen der Ausstellung legt die deutsche Modetheoretikerin ihre Überlegungen dar.