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Chelsea Manning auf einem undatierten Archivbild

Foto: AP/U.S. Army

Washington - Die inhaftierte Wikileaks-Informantin Chelsea Manning muss in Gerichtsdokumenten künftig geschlechtsneutral oder in weiblicher Form genannt werden. Das hat das zuständige US-Gericht am Mittwoch (Ortszeit) entschieden. Das Urteil gilt aber nur für neue Dokumente und Gerichtsentscheidungen. Alte Dokumente müssten mit Rücksicht auf "historische Fakten" nicht geändert werden, entschieden die Richter.

Die als Mann mit dem Namen Bradley Manning bekannt gewordene Soldatin hatte während der Stationierung im Irak hunderttausende Armeedokumente sowie Depeschen der US-Diplomatie von Militärrechnern heruntergeladen und der Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt. Nach eigenen Angaben wollte Manning eine öffentliche Debatte über die Kriege in Afghanistan und im Irak anstoßen. Im Mai 2010 wurde der damalige Obergefreite auf einem Stützpunkt nahe Bagdad festgenommen, im August 2013 wurde Manning zu 35 Jahren Haft verurteilt.

Nach der Verurteilung hatte Manning angekündigt, sich ab sofort Chelsea zu nennen und als Frau leben zu wollen. Im April vergangenen Jahres genehmigte ein US-Gericht ihre Namensänderung. Im Februar erlaubte die US-Armee der 27-Jährigen dann auch eine Hormonbehandlung zur Geschlechtsumwandlung. (APA, 6.3.2015)