Es ist ein teures Pflaster, das teuerste Spaniens wohlgemerkt: Madrids Calle de Serrano im illustren Stadtteil Salamanca, wo die stets auch in den Krisenjahren steigenden Wohnungspreise (2013: plus vier Prozent) mittlerweile die 11.000 Euro pro Quadratmeter streifen. Für Geschäftsflächen sind hier rund 250 Euro pro Quadratmeter und Monat zu zahlen, was nur den finanzstärksten Weltmarken und -konzernen den Einzug erlaubt.

Nebst Juwelieren à la Cartier, Bulgari oder etwa Piaget haben an der zumeist von Luxuskarossen und Limousinen frequentierten Meile freilich auch längst Designer wie Tommy Hilfiger, Carolina Herrera, Manolo Blahnik, Prada, Ermenegildo Zegna, Gucci oder Salvatore Ferragamo Fuß gefasst. Praktisch, denn hier hat man auch seine Kundschaft konzentriert wohnhaft.

In bester Gesellschaft eröffnete nun diesen Jänner auch der Flagshipstore der französischen Nobelmarke Louis Vuitton auf 400 Quadratmetern seine Pforten an der Hausnummer 66. Wo einst etwa Montblanc seine Bleibe fand, wird nun nebst gewohnter Lederwaren auch die Prêt-à-porter-Mode des Stardesigners Nicolas Ghesquière feilgeboten. Somit ist Vuitton auch an den zwei teuersten Pflastern Spaniens vertreten. Bereits vor einem Jahr wanderte man von der Nummer 82 zur 80 des Paseo de Gracia in Barcelona.

13-monatiger Umbau

Vor knapp einem Jahr siedelte sich hier auch Zara aus dem spanischen Inditex-Konzern in der prominenten Nachbarschaft mit der Hausnummer 23 an - mit mehr als 2400 Quadratmetern Geschäftsfläche. Es ist ein mondänes Eckhaus aus den 1920er-Jahren, von dem im Zuge des 13-monatigen Umbaus unter der Federführung der galicischen Architektin Elsa Urquijo - die auch mit dem Umbau der New-York-Filiale beauftragt war - nur die Fassade erhalten blieb.

Das Haus war ohnehin bereits in der Hand des Immobilienunternehmens Ponte Gadea von Inditex-Gründer Amancio Ortega, diese vermietet es nun einfach konzernintern. Vis-à-vis war bereits ein kleinerer Zara-Shop, den nun die konzerneigene Herrenmodemarke Massimo Dutti übernimmt. Synergien, wie sie an der Calle de Serrano in Zukunft noch häufiger vorkommen könnten. (jam, DER STANDARD, 7.3.2015)