Wien - Mit einer sehr persönlichen Geschichte geht Monika Kuszynska beim 60. Eurovision Song Contest in Wien für Polen an den Start. Die Sängerin, die vom Sender TVP nach einem internen Auswahlprozess als Kandidatin vorgestellt wurde, sitzt seit einem Autounfall 2006 im Rollstuhl. Dass sie ihre Gesangskarriere aber keineswegs aufgegeben hat, zeigt sie mit "In The Name of Love" im zweiten Semifinale.

MonikaKuszynska

Die 35-Jährige kann auf einige Erfahrung im Musikbusiness zurückblicken: Vor 15 Jahren stieß sie zur Rockband Varius Manx und veröffentlichte mit der Gruppe zwei Alben. 2003 trat man zudem bei der polnischen Vorausscheidung zum Song Contest an, allerdings konnte man sich mit dem Titel "Sonny" nicht durchsetzen. Drei Jahre später hatte die Band einen schweren Autounfall, seitdem ist Kuszynska auf einen Rollstuhl angewiesen. In weiterer Folge widmete sich die Sängerin ihrer Solokarriere.

Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet ihr Ehemann Kuba Raczynski, der auch die Musik für den ESC-Titel "In The Name of Love" komponierte, während Kuszynska den Text beisteuerte und dabei auch das diesjährige Motto des Song Contests einfließen lässt. In dem emotionalen Popsong, der einen sich stetig steigernden Refrain als Herzstück aufweist, heißt es folglich: "Lasst uns Brücken bauen, von Herz zu Herz, im Namen der Liebe". Das offizielle Video zeigt die Sängerin u.a. bei diversen Auftritten vor ihrem Unfall.

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Foto: APA/EPA/STACH LESZCZYNSKI

"Ich versuche mit meiner Kunst die Welten von Menschen mit und ohne Behinderungen zu verbinden", wird Kuszynska auf der ESC-Seite www.eurovision.tv zitiert. "Das diesjährige Motto des Song Contests passt perfekt zu meiner Botschaft und der Idee dieses Lieds." Deshalb habe sie sich davon zu diesem Text inspirieren lassen. "Im Namen der Liebe können wir jede Barriere überwinden." Als erstes gilt es für die Sängerin nun aber, das Semifinale zu überstehen.