Der Kurznachrichtendienst Twitter hat der aufstrebenden Live-Video-App Meerkat nach dem Kauf eines Wettbewerbers den Datenzugang weitgehend abgeschnitten. Twitter erklärte den Schritt mit den Nutzungsregeln. Er dürfte dennoch neue Diskussionen über den Umgang mit App-Entwicklern auslösen.

Kein Zugriff auf Followerlisten mehr

Meerkat ist eine App, mit der man Live-Videos vom Smartphone übertragen kann. Sie gewann in rund zwei Wochen etwa 120.000 Nutzer. Ein Grund für das schnelle Wachstum dürfte die Einfachheit sein: Die Übertragung kann mit nur einem Klick gestartet werden. Dann geht ein Link mit dem Livestream an alle Twitter-Abonnenten des Nutzers.

Zugleich griff Meerkat bei Twitter die Informationen darüber ab, wer wem bei dem Kurznachrichtendienst folgt, und übertrug dieses soziale Umfeld in die eigene Plattform. Diesen Zugang kappte Twitter am späten Freitag. Das geschehe im Einklang mit internen Regeln, sagte eine Sprecherin unter anderem dem "Wall Street Journal". Die Links zu den Livestreams werden weiterhin über Twitter verschickt.

Meerkat-Gründer enttäuscht

Erst wenige Stunden zuvor hatte Twitter den Kauf des Meerkat-Rivalen Periscope bestätigt, dessen Dienst noch nicht öffentlich zugänglich ist. Meerkat-Gründer Ben Rubin schrieb, die Einschränkungen seien nur ein kleines Hindernis für seine App - aber "ein trauriger Tag für die Twitter-Entwicklergemeinde". Meerkat hofft, mit Livestreams von dem gerade laufenden Festival "South by Southwest" groß rauszukommen. (APA, 14.03.2015)