Diese Aufnahmen zeigen die Veränderungen der Hautstruktur eines Exemplares der Froschart Pristimantis mutabilis innerhalb von 330 Sekunden.

Foto: Zoological Journal of the Linnean Society

Quito/Cleveland - Forscher berichten von der Entdeckung einer Froschart in Ecuador, die über eine bisher bei Amphibien unbekannte Fähigkeit verfügt: Offenbar kann die Spezies Pristimantis mutabilis zur Tarnung innerhalb von Minuten die Oberflächenstruktur ihrer Haut an die ihrer Umgebung anpassen.

Demnach entdeckten Katherine und Tim Krynak die Spezies erstmals im Naturreservat Las Gralarias im Westen der ecuadorianischen Andenregion. Sie fingen ein Exemplar der ihnen unbekannten, stachelig wirkenden Froschart, das sich auf einem moosbewachsenen Baum befand. Als sie das Tier am nächsten Tag genauer untersuchen wollten, trauten sie ihren Augen nicht: Die dornenartigen Ausbuchtungen waren vollständig verschwunden, die Haut des Froschs schien eben und glatt.

Fähigkeit verbreiteter?

"Als wir etwas Moos in das Gefäß legten, veränderte sich das Aussehen erneut, die Dornen bildeten sich wieder aus", so Katherine Krynak in einer Aussendung der Case Western Universität in Cleveland, Ohio. "Wir konnten es nicht glauben - unser Frosch hatte seine Hautstruktur verändert."

Wie die Wissenschafter nun gemeinsam mit einem internationalen Forscherteam im "Zoological Journal of the Linnean Society" schreiben, dürfte P. mutabilis mit dieser erstaunlichen Fähigkeit allerdings nicht allein sein: Mindestens eine - schon länger bekannte - verwandte Art, Pristimantis sobetes, teile diese Eigenschaft, nur sei es bisher niemandem aufgefallen. Weitere Spezies seien noch nicht überprüft worden.

Die stachelige Struktur ergebe zusammen mit der grünen Zeichnung der Frösche eine gute Tarnung auf Blättern und moosigem Untergrund, so Krynak. Doch wie gut die Täuschung von Feinden tatsächlich funktioniere, sei noch nicht ausreichend erforscht. (red, derStandard.at, 28.2.2015)