Ein Video dokumentiert den Vorfall.

Screenshot: Youtube

Wien – Der Vortrag des polnisch-jüdischen Soziologen und Holocaust-Überlebenden Zygmunt Bauman am Mittwochabend im Wien-Museum war gut besucht. Der 89-Jährige hatte um 18 Uhr bei der Veranstaltung des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen über "Diasporic Terrorism" zu sprechen begonnen, als er etwa 20 Minuten später durch polnische Sprechchöre gestört wurde.

Vermutlich sechs Männer hatten sich beim Eingang versammelt und riefen polnische Parolen, ein Video dokumentiert den Vorfall. Zu hören sind etwa: "Nieder mit den Kommunisten", "Kommunisten lassen wir nicht leben" und "Wir gedenken unserer Helden".

Bauman lässt sich nur kurz beirren, sagt "furchtbar", um dann seinen Vortrag fortzusetzen. Laut Wien-Museum hatte der diensthabende Aufseher gut reagiert und die Männer innerhalb weniger Sekunden des Gebäudes verweisen können.

Laut Polizei laufen die Erhebungen noch, das Video sei dem Verfassungsschutz weitergeleitet worden. Polizeischutz sei für die weiteren Veranstaltungen Baumans in Wien im Kreisky-Forum und dem Republikanischen Club nicht vorgesehen. (rwh, derStandard.at, 9.4.2015)