Die Universitätsräte sind ungeplant ins Licht der Öffentlichkeit gestolpert, zumal sie doch normalerweise lieber geräuschlos agieren. Der Quasiaufsichtsrat der autonomen Universitäten sollte ein Verbindungsglied zwischen Gesellschaft und Unis sein. Als solches tat sich die Institution Unirat bisher aber nicht gerade hervor.

Vielmehr schwappten jetzt ein paar Fälle über die Uni-Mauern, die für Irritation sorgen - vor allem eine Causa an der Uni für Musik und darstellende Kunst Wien. Dort sollten massive uniinterne Konflikte durch eine Zahlung von 180.000 Euro zusätzlich zur vollen Abgeltung des vorzeitig aufgelösten Vertrags mit einem Vizerektor das Problem lösen - gegen "absolutes Stillschweigen" der Beteiligten. Also hinter dem Rücken jener steuerzahlenden Öffentlichkeit, deren Interessen der Unirat eigentlich vertreten soll.

Genau dieses verschwörerische Aber-es-muss-unter-uns-Bleiben gibt der Causa einen Hautgout. Uniräte haben transparent zu agieren, sonst wäre das eher eine Art Geheimloge. Vor allem aber sind Unis keine Aktiengesellschaften. Geheime Deals haben hier nichts verloren.

Natürlich ist das Ganze ein Fall für die Aufsichtsbehörde, das Wissenschaftsministerium. Denn so einfach kann es sich die Politik dann auch nicht machen, nach dem Motto: Das sollen sich Unirat, Rektorat und Senat untereinander ausmachen - nicht solange sie steuerfinanziert sind und erst recht nicht angesichts ihrer chronischen Geldnot. (Lisa Nimmervoll, DER STANDARD, 14.4.2015)