Vor drei Jahren hat die Sache noch anders ausgesehen: damals hatten noch 40 Prozent der Unternehmen per Post zugesandte Unterlagen auf Papier favorisiert, 41 Prozent wollten die Bewerbung lieber via Mail oder im Web-Formular. Dieser Unterschied ist bei der aktuellen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom nun noch größer geworden: nur noch etwa jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) wünscht sich von Job-Interessenten eine schriftliche Bewerbung. Mehr als doppelt so viele Personalchefs (58 Prozent) bevorzugen dagegen eine Bewerbung via Internet - die Bewerbungsmappe ist damit zum Auslaufmodell geworden.

Digitales Personalwesen

Befragt wurden in der aktuellen Umfrage 408 Personalverantwortliche aus allen Branchen in Deutschland. "Die Digitalisierung der Wirtschaft erfasst alle Branchen und alle Abteilungen der Unternehmen. Jetzt wird auch das Personalwesen digitalisiert", sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Das schnellere Ausfüllen in Online-Fragebögen solle aber nicht unterschätzt werden: "Bewerber sollten in die richtige Zusammenstellung ihrer Online-Unterlagen mindestens soviel Zeit investieren wie in die klassische Papier-Bewerbung, denn auch bei der digitalen Bewerbung zählt bereits der erste Eindruck."

Obwohl die Online-Bewerbung die beliebteste Variante ist, bevorzugt nur jedes fünfte Unternehmen eigene Online-Bewerbungstools. Die Mehrheit (38 Prozent) setzt auf die Zusendung der Unterlagen via Mail. Unterschiede gibt es hier in der Unternehmensgröße: bei großen Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten werden eigene Online-Tools bevorzugt, bei kleineren Unternehmen wollen 29 Prozent lieber Mails - nur 19 Prozent der Unternehmen haben eigene Applikationen Online. (red, derStandard.at, 21.4.2015)