Ford Ecosport: Ist nicht groß, aber man thront.

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Kurze Überhänge, geringer Verbrauch: der fühlt sich auch und vor allem in der Stadt wohl.

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Allradantrieb gibt es hierzulande für den Ecosport nicht.

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Dafür aber eine sehr große Klappe.

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Wien - Der Markt der kleinen, kompakten SUVs boomt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie sind übersichtlich, bieten dennoch ausreichend Platz, und man sitzt höher als in anderen Fahrzeugen. Das ist nicht nur beim Ein- und Aussteigen praktisch, sondern vermittelt auch beim Fahren ein sicheres Gefühl. Man thront.

Das Segment ist bereits ganz gut besetzt, es gibt Angebote von sehr günstig bis sehr gediegen, einige waren früher dran, andere haben noch Nachholbedarf. Im nächsten Jahr will auch Volkswagen mit einem kleinen, kompakten Geländewagen auf Basis des Polo einsteigen und den Markt aufrollen. Die Nachfrage scheint jedenfalls gegeben zu sein.

Anmutung vorhanden

Wobei: Geländewagen ist relativ. Die Anmutung ist zwar vorhanden, dennoch sind diese Kompakt-SUVs vor allem in der Stadt zu Hause, also dort, wo es gar kein Gelände gibt. So verzichtet Ford bei seinem Angebot in diesem Segment, dem EcoSport, in unseren Breitengraden vorerst gleich einmal auf einen Allradantrieb. Die Bordsteinkante kann aber auch so erklommen werden.

Sonst schaut alles sehr nach Geländewagen aus: die hochgestellte Karosserie, die bulligen Schürzen, der außen an der Hecktüre angeschlagene Ersatzreifen.

Seitliche Öffnung

Die Hecktüre ist überhaupt auffällig: Sie geht nicht nach oben auf wie bei den Konkurrenzmodellen, sondern lässt sich seitlich öffnen. Das kann in eng verparkten Gassen durchaus zu Problemen führen, weil man Platz braucht, um die Hecktüre zu öffnen.

Hat man diesen, ist die Lösung aber durchaus witzig. Und das Ladevolumen des kleinen Wagens ist durchaus beachtlich, der Kofferraum auch von der Höhe her einfach zugänglich. Klappt man die hinteren Sitze um, macht sich ein Laderaum von 1238 Litern nutzbar.

Ein Liter ergeben 125 PS

Als Motorisierung drängt sich der kleine Ein-Liter-Motor auf, in dem sich drei Zylinder mühen, die 125 PS bereitzustellen. Das klappt in der Stadt ganz gut, auch wenn man mit den fünf Gängen ganz schön ins Arbeiten kommt. Überland steigt dann der Geräuschpegel - und man würde sich doch einen sechsten Gang wünschen.

Dafür bleibt der Verbrauch erfreulich niedrig. Und für die rund 20.000 Euro bekommt man erstaunlich viel Auto, auch wenn Navi und eine Start-Stopp-Automatik fehlen. (Michael Völker, DER STANDARD, 10.4.2015)