Filmisches Porträt des Poeten: "der wackelatlas - sammeln und jagen mit H. C. Artmann" (2001).

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Feldkirch - Zum Auftakt der Literaturtage mit dem Titel Filmische Begegnungen mit Literatur und LiteratInnen klärt der deutsche Medienwissenschafter Joachim Paech gleich einmal Prinzipielles: Der Autor des Standardwerks Film und Literatur spricht über Wechselwirkungen zwischen diesen sowie Erzähltechniken, die er mit Beispielen und historischen Fakten illustriert.

Neben Autoren wie Bertolt Brecht, Harold Pinter oder Jean-Paul Sartre, die in erster Linie am kommerziellen Kino interessiert waren, gab es auch Literaten mit Sinn für Avantgardefilm: Antonin Artaud, Peter Weiss oder Raymond Queneau - um nur einige zu nennen. Vorm Vortrag gibt es zwei Beispiele: Valie Exports Hauchtext: Liebesgedicht (1970) sowie Jens Höffkens Die Beschaffenheit eines Astes (2014), der Ödön von Horváths Tod durch einen herabstürzenden Ast in Paris 1938 behandelt.

Am Freitag wird an H. C. Artmann erinnert: der wackelatlas - sammeln und jagen mit H. C. Artmann ist ein letztes Porträt des Poeten, das von seiner Tochter Emily und Nichte Katharina Copony inszeniert wurde. Emily Artmann spricht anschließend mit Autor/Filmemacher Wolfgang Mörth und Germanistin Nicole Streitler-Kastberger über unterschiedliche filmische Begegnungen mit Literatur.

Am dritten Tag läuft Astrid Ofners Sag es mir Dienstag (2007): Der Titel bezieht sich auf einen Satz aus Franz Kafkas Liebesbriefen an Milena, die die Regisseurin visualisiert hat. Danach spricht Kurt Palm, Volksbildner zwischen geschriebenem Wort und Film, der u. a. anhand des eigenen Films Kafka, Kiffer und Chaoten Verbindungen zwischen den Medien erläutert. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 22.4.2015)