Kann der eigene Auftritt in sozialen Netzwerken Karrierechancen verbauen? Ja, antwortete ein großer Teil von 493 befragten karriere.at-Usern auf Arbeitnehmerseite. 62 Prozent gaben an, extrem auf den eigenen Online-Ruf zu achten, 18 Prozent sind vor allem vor Bewerbungen vorsichtig und posten nicht unbedingt Partybilder oder sehr persönliche Nachrichten. Als "eher sorglos" bezeichneten nur 13 Prozent den Umgang mit der eigenen Online-Reputation. Die wenigsten denken, dass der eigene Ruf im Netz für den Job gänzlich unwichtig sei. : "Den meisten ist klar, dass wilde Partyfotos und grenzwertige Postings nichts mit einem seriösen karrieretechnischen Selbstmarketing zu tun haben", sagt karriere.at-Geschäftsführer Oliver Sonnleithner.

Zusammenhang zwischen Bild und Position

Auch die andere Seite wurde befragt und die Ergebnisse zeigen: Die Vorsicht der Arbeitnehmer ist berechtigt. Drei von vier HR-Managern, Führungskräften und Unternehmern halten eine korrekte Online-Reputation von Bewerbern für wichtig. 41 Prozent der 132 Befragten sehen etwa einen Zusammenhang zwischen dem Bild des Kandidaten im Netz und der angestrebten Position. Nur 16 Prozent geben an, für die Online-Recherche zu wenig Zeit zu haben und nur neun Prozent sind Facebook-Profile und Co. völlig egal.

Überrascht darf man also nicht sein, wenn man im Bewerbungsgespräch auf Social Media Fotos angesprochen wird. Für das Monitoring des eigenen Auftrittes gibt es bereits eigene Tools. Die meisten funktionieren wie eine Antiviren-Lösung, allerdings für soziale Netzwerke und Apps: ein Algorithmus identifiziert Inhalte, die eine Gefahr für Privatsphäre, Sicherheit und Online-Reputation darstellen.

Fünf Tipps für den Online-Auftritt

Wer aber selbst noch am Online-Auftritt basteln will, kann sich laut dem Karriere-Portal auch an diesen fünf Tipps orientieren:

1. Sichtbarkeits- bzw. Privatsphäreeinstellungen seines Accounts überprüfen. Wer darf welche Inhalte sehen?

2. Öffentlich sichtbaren Angaben zur Person und Daten in CV-Datenbanken und Business-Networks aktuell halten und Angaben an die eigenen Karriereabsichten anpassen.

3. Daten in verschiedenen Business-Networks aufeinander abstimmen.

4. Aktuelle und professionelle Bilder für die eigenen Profile verwenden.

5. Wenn Accounts auch für fachliche Postings genutzt werden: Expertise und Karriereabsichten damit unterstreichen.

Die Rolle des eigenen Online-Auftrittes ist selbstverständlich auch von der Branche abhängig. Während die Zahlen für die Kommunikationsbranche noch höher liegen dürften, sind in anderen Berufen Online-Profile gänzlich irrelevant. Eine detaillierte Aufschlüsselung nach Branchen gab es in der Umfrage allerdings nicht. (red, derStandard.at, 22.4.2015)