Mit 264 Wohnungen zählt die neue Passivhausanlage in der Kaisermühlenstraße in Wien-Donaustadt zu den größten in Österreich. Doch der Trend geht weg vom teuren ökologischen Bauen und hin zu billigeren, kleinen Smart-Wohnungen

Fünf Jahre nach der Eröffnung der U- und S-Bahn-Station Stadlau ist nun auch das angrenzende Wiesengrundstück in der Kaisermühlenstraße 22-26 bebaut worden.

Foto: Michael Hierner

Das Wiener Architekturbüro Treberspurg & Partner Architekten realisierte für die BWSG-Gruppe ein Riegelgebäude sowie fünf Solitäre nach Passivhausstandard. Auf insgesamt 24.600 Quadratmetern Nutzfläche befinden sich 264 Wohnungen, vier Geschäftslokale und eine Tiefgarage für 259 Autos.

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Auffälligstes Merkmal des Gebäudes sind die zahlreichen gelbgrünen Erker entlang der Fassade zur Kaisermühlenstraße. Sie zeigen die Position der Kinderwagen- und Fahrradräume, der Wasch- sowie einer Gemeinschaftsküche.

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Die Lochfassade entlang der Kaisermühlenstraße ist sowohl Lärm- als auch Sonnenschutz. Die Form soll an die Wellen der nahe gelegenen Donau erinnern.

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Um den Ost-West-Lichtverlauf besser zu spüren, wurden auch Küchenfenster mit Blick auf den Erschließungsgang eingebaut.

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Neben dem Riegelgebäude zur Kaisermühlenstraße befinden sich an der Rückseite weitere fünf Gebäude mit je circa 33 Wohneinheiten. Auch hier wurden Gemeinschaftsräume für die Bewohner realisiert.

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Ein weiteres Merkmal der Siedlung: Auf dem Dach befindet sich eine etwa 800 Quadratmeter große Photovoltaikanlage, deren überschüssiger Strom über einen Contractor-Vertrag an Wien Energie weiterverkauft wird.

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Kreativ waren die Architekten auch bei der Gestaltung der Balkonflächen: Sie verlegten den zweiten Rettungsweg auf die Terrasse und erhielten so mehr Nutzfläche für die Wohnungen.

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Im Gegensatz zur Sockelzone der Solitärgebäude verbot die Widmung des Riegelgebäudes ausdrücklich, Wohnraum im Sockel entlang der Kaisermühlenstraße vorzusehen.

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Neben einem Kindergarten befindet sich hier auch ein Solarium. Der für das Geschäft notwendige Trafo wurde so platziert, dass er keinen magnetischen Einfluss auf die Mieter hat.

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Besonders vandalismussicher ist der Tischtennisplatz aus Metall. Er ist neben dem Spielplatz und dem angrenzenden Skaterpark unter der U-Bahn ein weiteres Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche.

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Die vorbildlichen ökologischen Werte haben allerdings auch ihren Preis: Mit ca. 35 Millionen Euro Errichtungskosten liegt das Projekt – trotz Förderung von 60 Euro pro Quadratmeter – spürbar über den angepeilten Kosten für die neue Smart-Wohnungsstrategie der Stadt Wien. (Michael Hierner, derStandard.at, 24.4.2015)

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