Wien - Die Ärzte im Wiener AKH drängen auf eine Lösung in den Verhandlungen über die Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes für Spitalsärzte bis Anfang Mai. Sollte bis dahin keine Einigung erzielt worden sein, wird über einen Streik abgestimmt. Ein entsprechender Antrag wurde bei der Betriebsversammlung am Donnerstag beschlossen.

Rund 350 Ärzte fanden sich Donnerstagmittag zur Betriebsversammlung im Wiener AKH zusammen. Sie wurden über den Verlauf der Verhandlungen sowie über die praktischen und rechtlichen Aspekte eines Streiks informiert. Die Stimmung in der Belegschaft sei "schlecht", sagte Andreas: "Man will jetzt eine Lösung haben."

Streikoption mit Unterstützung der Ärztekammer

Sollte bis Anfang Mai keine Verhandlungslösung vorliegen, werde darüber abgestimmt, ob es einen Streik geben soll oder nicht. Dieser würde im Juni mit Unterstützung der Ärztekammer stattfinden. Bis dahin wird weiter mit dem Rektorat der MedUni Wien verhandelt. "Wir bemühen uns sehr, zu einer Lösung zu kommen", meinte Andreas.

Probleme macht dabei immer noch die - eigentlich bereits fix vereinbarte - rückwirkende Gehaltserhöhung mit Jahresanfang 2015. Denn dafür fehle - da man sich noch dazu in einer laufenden Leistungsperiode befinde - schlicht das Geld, wie das Rektorat der MedUni Wien wiederholt betont hat. In dem bereits vorliegenden Angebot des Rektorats ist daher auch nur eine Erhöhung ab 2016 beziehungsweise eine weitere ab 2019 vorgesehen. Das ist dem Betriebsrat zu wenig. Abgelehnt wurde der Vorschlag offiziell allerdings noch nicht - man hoffe weiterhin, darauf aufbauen zu können. (APA, 23.4.2015)