Wien – Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) startet in den Wahlkampf. "Ich soll den Häupl Michi nicht immer so ärgern", ist seit Dienstag in großen Lettern auf einem Plakat in der Nähe des Naschmarkts zu lesen. Unter der Hauptbotschaft sieht man Vassilakou überlebensgroß mit silbernem Gaffatape an die Hauswand geklebt.

Das haushohe Riesenplakat ist Teil der "augenzwinkernden" Frühjahrskampagne der Grünen, wie diese in einer Aussendung mitteilen. Neben der Selbstermahnung, dem Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) nicht zu sehr auf die Nerven zu gehen, finden sich noch zwei weitere Sprüche um Vassilakou platziert: "Ich soll die Pappn halten, wenn der Michi spricht" und "Ich soll dem Häupl Michi nicht immer die Mahü unter die Nase reiben".

Viele Widerstände

"Über kaum eine Politikerin in Wien wird mehr gesprochen als Maria Vassilakou", heißt es in der Aussendung der Grünen. Sie habe auch gegen Widerstände viele Projekte durchgesetzt. Das 365-Euro-Ticket, die Umgestaltung der Mariahilfer Straße oder die Ausweitung des Parkpickerls. Diese "Beharrlichkeit" sorge mitunter für Unmut beim Koalitionspartner SPÖ.

"Eine klare Vision und eigene Meinung zu haben ist politisch unbequem. Mit diesem Plakat überspitzen wir bewusst die unangepasste Rolle von Maria Vassilakou in der rot-grünen Stadtregierung", sagt Angela Stoytchev, Landesgeschäftsführerin und Wahlkampfleiterin der Wiener Grünen.

Das Riesenplakat ist auf der Linken Wienzeile 34 im sechsten Wiener Gemeindebezirk angebracht. Zu übersehen ist es kaum: 10,9 Meter breit und 19,4 Meter hoch ist das Abbild Vassilakous. Das Plakat ist das erste einer Serie, mit der die Grünen ihre "Haltung pointieren" wollen. (Oona Kroisleitner, derStandard.at, 28.4.2015)