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Public Value Report 2014/15.

Foto: Sandra Čapljak

Wien - Der ORF hat den Public Value Bericht 2014/15 vorgelegt. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erklärt bei der Präsentation der Publikation: "Der Bericht dokumentiert wieder den öffentlich-rechtlichen Mehrwert der ORF-Programme für den Einzelnen und die Gesellschaft, ihre nationale und internationale Dimension und die Rolle des ORF als Unternehmen".

Standpunkt: Medienzukunft

"Da es in der veränderten Medienwelt im globalen Wettbewerb mit Google, Amazon und Co neue Allianzen braucht", hat der ORF laut Wrabetz für den diesjährigen Public Value-Bericht auch Print-Vertreter und internationale Fachleute eingeladen, ihre Standpunkte zur Medienzukunft darzustellen.

Um die Medienzukunft geht es auch in der vom ORF und dem Bayerischen Rundfunk in Auftrag gegebenen Studie "Public Network Value", die der Salzburger Kommunikationswissenschafter Thomas Steinmaurer vorstellte. Ausgangspunkt sei laut Wrabetz die Frage gewesen, "warum es in Zeiten des globalen Marktes öffentlich-rechtlichen Rundfunk in besonderem Ausmaß braucht". Studienautor Steinmaurer analysierte die Rahmenbedingungen der digitalen Medienentwicklung und leitete daraus Qualitätskriterien für einen neuen paradigmatischen Begriff ab: Den "Public Network Value", der die Funktionsaufträge der öffentlich-rechtlichen Medien und ihre Rolle für die demokratischen Staaten Europas mit konkreten Anforderungen verbindet.

Perspektiven der Medienentwicklung

Steinmaurers Erkenntnis: "Neue Zugänge müssen gefunden werden: Etwa die Idee der 'Digital Commons' mit unabhängigen Netzwerken, die in Kombination mit dem Konzept des 'Democratic Citizenships' neue Perspektiven der Medienentwicklung ergeben. Es gilt auch zu überlegen, Allianzen mit anderen Medien einzugehen, um einen demokratischen Mehrwert für die Gesellschaft zu erzeugen. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk muss die Userinnen und User nicht nur als Konsumentinnen und Konsumenten, sondern als Bürgerinnen und Bürger ansprechen."

Einordnung und Orientierung

Eine Sichtweise, der sich auch Andreas Bönte vom Bayerischen Rundfunk anschloss: "Die Menschen brauchen weiter Einordnung und Orientierung. Wir müssen uns einfallen lassen, wie wir an Junge kommen und neue Formate erfinden. Unsere Programme sind noch so, wie sie in der linearen Welt waren." Öffentlich-rechtliche Sender müssten auf allen Plattformen vertreten sein. (APA/red, 28.4.2015)