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Ob RFID oder NFC: Immer mehr Menschen lassen sich Chips in die Hände implantieren

Foto: Reuters/Chip East

Wie kann man sich als Hacker in die Nähe seiner Ziele begeben, ohne aufzufallen? Der IT-Sicherheitsforscher Seth Wahle hat darauf eine einfache Antwort gefunden: Man implantiert sich einfach seine Werkzeuge – und fällt so überhaupt nicht auf. Der ehemalige Offizier der US-Navy hat einen NFC-fähigen Chip in seine Hand "eingebaut", mit der Android-Smartphones kontaktieren und ihnen einen Link übermitteln kann. Klicken Nutzer diesen an, gewinnt Wahle die Kontrolle über das Gerät.

Social Engineering

Schon jetzt stehen Attacken via NFC auf der Tagesordnung. Durch implantierte Chips ergeben sich neue Möglichkeiten laut Forbes im Bereich des "Social Engineering", also grob gesagt der Manipulation seiner Opfer durch den Hacker. Denn jener kann sich etwa zu seinen Zielen gesellen und diese infiltrieren, ohne selbst ein Smartphone oder einen Laptop auszupacken. Das ist vor allem innerhalb von geschützten Bereichen ein Vorteil für den Hacker.

Checks passiert

So behauptet Wahle, den implantierten Chip bereits als Soldat besessen zu haben. Bei zahlreichen Sicherheitschecks hätten seine Vorgesetzten das Gerät aber nicht identifizieren können. Das sind schlechte Nachrichten für Fluglinien, da Hacker so beispielsweise ihre Geräte in Flugzeuge schmuggeln könnten. Besonders heikel wäre es, könnten Cyberkriminelle Zero-Day-Exploits auf solchen Chips schmuggeln.

Cyberspionage

Auch im Bereich der Cyberspionage ergeben sich neue Möglichkeiten, etwa wenn Spione Geräte über implantierte Chips manipulieren können. Im zivilen Bereich verfolgt vor allem in Schweden eine größere Gruppe von Menschen das Ziel, durch Biohacking mehr Komfort zu erreichen. Dort lassen sich Menschen Chips implantieren, um auf Geldbörse und Schlüssel verzichten zu können. Das stellt weltweit aber auch Gesetzgeber vor Fragen, etwa wenn Biohacking zur Leistungsverbesserung eingesetzt wird. (fsc, 17.5.2015)