Wenn Frank Stronach im ORF auftaucht, gibt es in sozialen Medien neben der üblichen, durchaus verdienten Häme auch die Frage, ob man diesem Herrn überhaupt diese große Plattform bieten sollte.

Es stimmt, eigentlich waren die 8:18 Minuten, die das Interview mit Stronach in der "ZiB 2" am Mittwoch dauerte, ziemlich vergeudete Lebenszeit. Aber: Wie Armin Wolf im Gespräch richtigerweise anmerkte, werden die Abgeordneten seines Vereins aus Steuergeldern bezahlt. Spätestens da hört sich der Spaß auf. So weh es auch tut: Die Medien haben die Pflicht, sich auch mit dieser Ein-Prozent-Bewegung zu beschäftigen.

Aktueller Status: Frank Stronach behandelt seine Untergebenen wie Leibeigene. Sobald einer oder eine sein Vertrauen verliert, wobei er die Gründe auch nicht weiter ausführt, werden sie hinausgeschmissen.

Es ist zwar – mit Ausnahme monetärer Gründe – nicht verständlich, dass es nach wie vor Menschen gibt, die sich für Stronach engagieren. Es ist aber mehr als verständlich, dass sich Teile der Partei nun von ihm distanzieren und auch Namensänderungen erwägen.

Für die Zukunft, sollte es für die Partei eine solche geben, gibt es eigentlich nur zwei Optionen: Entweder Frank verabschiedet sich zur Gänze vom Team, oder er übernimmt Führungsverantwortung und tritt selbst stärker an die Spitze seiner Wertegemeinschaft, etwa als Spitzenkandidat in der Steiermark. Ob er sich selbst vertrauen kann, hängt dann vermutlich von der jeweiligen Tagesverfassung ab. (Rainer Schüller, 7.5.2015)