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Raucher sind der chinesischen Politik ein Dorn im Auge.

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Peking - China bittet seine Raucher stärker zur Kasse. Die Großhandelssteuer für Zigaretten werde von fünf auf elf Prozent angehoben, kündigte das Finanzministerium am Freitag in Peking an. Der neue Steuersatz gelte bereits ab Sonntag. In der Volksrepublik gibt es Schätzungen zufolge 300 Millionen Raucher, weitere 740 Millionen Menschen sind deren Qualm regelmäßig ausgesetzt. China ist sowohl weltgrößter Hersteller als auch der größter Verbraucher von Zigaretten. Der Regierung ist das wegen der hohen Kosten für das Gesundheitssystem ein Dorn im Auge. Der Staatsrat bereitet eine strengere Regulierung vor. Das Rauchen in geschlossenen Räumen soll künftig verboten werden, ebenso Werbung für Tabak.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO begrüßte die Maßnahme. "Höhere Steuern und Preise für Tabak sind der effektivste Weg, um kurzfristig den Tabakkonsum zu senken", sagte der WHO-Vertreter in China, Bernhard Schwartländer. "Die WHO ist deshalb sehr erfreut, dass die Tabaksteuern angehoben werden in China. Es muss aber auch sichergestellt werden, dass diese auf die Einzelhandelspreise durchschlägt." Die mächtigen staatseigenen Tabakkonzerne stemmen sich gegen strengere Auflagen für Raucher. Sie verweisen darauf, dass die Tabaksteuer bis zu zehn Prozent des staatlichen Steueraufkommens ausmachen. (APA, 8.5.2015)