Nimmt sich nicht ernst, ist ergo kurzweilig: Ein Bericht über einen Vespa-Trip durch die USA.

Foto: delius klasing

Als die "Geschichte eines Traums, eines Abenteuers, einer Therapie" bezeichnen die sich hinter dem Preudonym "Motorliebe" verschanzenden Autoren dieses Fahrtenbuch.

"Einmal mit alten Vespas quer durch die USA - wer je den italienischen Rollern verfallen war, spürt den Reiz dieser Unternehmung. Die wunderbare Unvernunft. Und die drohenden Schmerzen. Alle anderen stellen sich vor, ihren Bürostuhl für acht Wochen gegen einen einbeinigen Holzschemel zu tauschen. Und dazu bei geöffnetem Fenster die Alpen sehen zu dürfen. (...) Als Team 'Motorliebe' starten sie, um das Land der unbegrenzten Möglichkeiten besser kennenzulernen. Im Tank: die Gewissheit, dass am Ende aller Tage die Gedanken nicht um Geld oder Karrieren kreisen - sondern um die starken Träume, die in Erfüllung gingen."

Mit aufrichtigem Unernst

Allein an dieser Einleitung zu "Auf der Vespa durch die USA" merkt man den Unernst des Unternehmens. Im Bewusstsein einer eigens noch vorangestellten "Verschleißteil-Theorie" wird klar, dass diese Reise eher zur Tour de Force als zur Sänftentrage wird.

Mit Ironie erzählen die drei Autoren, "Brüder mit Benzin im Blut", von der Faszination, sich dem "land of the free" zu nähern, Klischees zu hinterfragen, zu beweisen oder zu erfüllen. Sie selbst aber fallen auch immer in Rollenmuster, verbal und aktionistisch, die amüsant, aber nicht politically correct sind. Aber auch das entspricht den Mythen, "on the road" zu sein. In Summe ist die reich bebilderte Story ein Comic, ein Roadmovie, "in 60 Tagen durch die Neue Welt", die Route 66 entlang von L.A. nach New York. (Gregor Auenhammer, 11.5.2015)