Hochrechnung für die steirische Landtagswahl am 31. Mai.

Wien – Franz Voves drohen bei der steirischen Landtagswahl am 31. Mai schwere Verluste, aber kein Amtsverlust. So lässt sich eine aktuelle Umfrage des Linzer Market-Instituts im Auftrag des STANDARD zusammenfassen.

Dabei dürfte die Partei von Landeshauptmann Voves weniger zurückfallen als die ÖVP von Hermann Schützenhöfer. Die Market-Umfrage weist für die SPÖ 33 Prozent aus, die ÖVP folgt mit 31 und die Freiheitlichen mit deutlichem Abstand mit nur 17 Prozent. Die FPÖ würde die erhofften 20 Prozent demnach deutlich verfehlen.

Grüne vor KPÖ und Neos

Viertstärkste Kraft in der Market-Hochrechnung sind die Grünen mit sieben Prozent. KPÖ und Neos werden jeweils fünf Prozent zugetraut, dem Team Stronach nur eines. Da der Wahlkampf erst jetzt angelaufen ist, sind allerdings noch Verschiebungen möglich.

Die Umfrage zeigt auch, dass Voves in der (theoretischen) Landeshauptmann-Direktwahl mit 40 Prozent der mit Abstand am stärksten gewünschte Mann an der Spitze des Landes ist – doch nach der Hochrechnung der Sonntagsfrage dürften wesentlich mehr Steirer einen Verbleib von Voves wünschen, als seine SPÖ tatsächlich wählen werden. Demnach kann die SPÖ mit rund 33 Prozent der Stimmen rechnen – bei der Landtagswahl 2010 waren es noch mehr als 38 Prozent.

Voves gleich stark wie 2010, die SPÖ aber schwächer

Das hatte etwa jenem Wert entsprochen, der in der – hypothetischen – Landeshauptmann-Direktwahlfrage damals für Voves ausgewiesen wurde. Market-Institutsleiter David Pfarrhofer: "Dass Voves jetzt von 40 Prozent direkt gewählt würde, wenn man den Landeshauptmann direkt wählen könnte, bedeutet, dass Voves gleich beliebt wie damals ist – aber die SPÖ ist es nicht mehr im selben Maße."

Regierungspartner (und Konkurrent) Schützenhöfer kommt in der Landeshauptmannfrage nur auf 17 Prozent, seine ÖVP auf (hochgerechnet) 31 Prozent – Market rechnet also mit noch größeren Verlusten für die ÖVP als für die SPÖ.

Blaue Bäume wachsen derzeit nicht in den Himmel

Sechs Prozentpunkte Zuwachs traut Market dagegen den Freiheitlichen zu – sie wären damit die großen Gewinner der Wahl, obwohl sie sich (nachdem sie bei der Nationalratswahl sehr viel stärker waren) wohl ein noch höheres Ergebnis wünschen würden.

Als Gewinner würden – wenn sie das Hochrechnungsergebnis auch realisieren können – wohl auch die Neos gesehen. Wobei auch hier die Persönlichkeiten der Spitzenkandidaten eine geringe Rolle spielen dürften: Gerade acht Prozent der steirischen Wahlberechtigten wünschen sich den Freiheitlichen Mario Kunasek als Landeshauptmann – und obwohl die Neos in der Hochrechnung auf fünf Prozent kommen (und damit ähnlich stark wie die in der steirischen Politik gut etablierten Kommunisten und die Grünen würden), wird Neos-Spitzenkandidat Uwe Trummer kaum als möglicher Landeshauptmann gesehen.

Verwirrung um Kandidaten Kaltenegger

Anders Josef Kaltenegger – der Name des Team-Stronach-Spitzenkandidaten klingt offenbar vertraut: Drei Prozent können sich einen Herrn Kaltenegger als Landeshauptmann vorstellen. Allerdings ergibt eine Nachfrage bei denen, die Kaltenegger favorisieren, dass sie mehrheitlich einem Irrtum erliegen und in Kaltenegger den ehemaligen KPÖ-Politiker Ernest Kaltenegger vermuten. Als Partei bleibt das Team Stronach chancenlos. (Conrad Seidl, 15.5.2015)