Fast zwei Drittel aller Ferienimmobilien werden schon als Anlagewohnungen für die Altersvorsorge gekauft. Das Projekt Mala Laguna in Kroatien setzt auf diesen Trend.

Foto: Visualisierung: Living Easy / Klement

"Wir sind hier die "early birds", sagt der Salzburger Immobilienentwickler Karl Klement und deutet auf der Landkarte von Kroatien auf die Halbinsel Peljesac. Die rund 360 Quadratkilometer große Landzunge liegt nördlich von Dubrovnik - nach Österreich sind es etwa 750 Straßenkilometer. Derzeit ist die Halbinsel noch schwer zu erreichen, bald aber soll im Zuge der Verlängerung der Autobahn eine neue Brücke die Fahrzeit deutlich verkürzen. "Spätestens dann werden auch hier die Preise anziehen", sagt Klement im Standard-Gespräch.

"Kleine Lagune"

Derzeit seien die Grundstücks- und Errichtungskosten noch vergleichsweise moderat. Nicht zuletzt deshalb hat sich Klements kleine auf Ferienimmobilien spezialisierte Firma Peljesac als Standort für ihr Projekt ausgewählt. Dazu kommt die fast ideale Lage und Topografie: "Auf der Festlandseite ist das Meer ruhig, die Bucht mit vorgelagerten Inseln ist ein Schwimm- und Paddelrevier", schwärmt Klement. Es gebe kaum Meeresströmungen, und auch der Wind könne nicht so angreifen wie an der dem Meer zugewandten Seite. Dass in der Bucht vor der "Kleinen Lagune", wie "Mala Laguna" übersetzt heißt, auch Muscheln gezüchtet werden, sei ein zusätzlicher Beleg für die Wasserqualität.

Mit seinem Projekt Mala Laguna an der Nordseite der Halbinsel will Klement jetzt ein kleines Modelldorf hinstellen. Neben dem Strandbereich soll es auch einen Süßwasserpool und ein Dorfcafé samt Rezeption als Zentrum geben.

Bauherrenmodell

In dieser Kombination habe man in Kroatien ein Alleinstellungsmerkmal. In der ersten Bauphase sind 13 Ferienhäuser auf einem rund 3750 Quadratmeter großen Grundstück geplant, in der zweiten Phase wird auf 8500 Quadratmeter ausgebaut.

Abgewickelt wird in Form eines Bauherrenmodells. Der Kunde kauft das Grundstück über einen Treuhänder und bezahlt erst, wenn er in Kroatien im Grundbuch steht. Die Grundbuchsfrage war zum EU-Beitritt immer wieder ein Thema.

Noch immer laufen zehntausende Legalisierungsverfahren von Immobilien, deren An- und Zubauten in den vergangenen Jahrzehnten "schwarz" errichtet worden sind. Bei Gebrauchtimmobilien ist Vorsicht angesagt.

Treuhänder, Architekt und Ziviltechniker sind Österreicher, Letzterer stellt auch die Baufortschritte fest, und es wird nach österreichischem Recht abgerechnet. Ein Haus in der Größe von rund 100 Quadratmetern kommt auf rund 340.000 Euro. Für den Käufer bleibt Klements Firma Living Easy der Partner.

Vermietung an Urlauber

Klement ist aber nicht nur der Auftraggeber für Architekten und Baufirmen, sondern er bleibt auch weiter in der Mala Laguna. Denn das kleine Dorf soll nicht einfach eine Zweitwohnsitzanlage werden. In der Hochsaison werden die Häuser wochenweise an Urlauber vermietet. 1500 Euro soll ein Haus für vier Personen pro Woche kosten. Die Salzburger Firma kümmert sich um die Vermarktung an Touristen, Abrechnungen, Verwaltung, Endreinigung und Instandhaltung. Die Eigentümer können ihr Haus in der Vor- und Nachsaison nutzen.

Grob gerechnet, soll mit diesem Modell die Rendite im ersten Jahr bei 2,3 Prozent, im fünften Jahr schon bei 5,3 Prozent liegen. Entsprechende Renditeprognosen finden sich auch bei anderen Anbietern von Ferienimmobilien europaweit.

Investments als Altersvorsorge

Klement betont, dass durch die Vermietbarkeit auch die einheimischen Anrainer Vorteile hätten. Statt leerstehender Zweitwohnsitze würden so Qualitätstouristen ins Land kommen und dort auch Geld ausgeben.

Dass die Ferienimmobilien neben der "emotionalen Rendite" eines eigenen Urlaubsdomizils auch als Anlageobjekt immer mehr an Bedeutung gewinnen, zeigt auch eine Marktstudie von FeWo-direkt und dem Maklerunternehmen Engel & Völkers. Die beiden Immobilienunternehmen - FeWo bietet weltweit mehr als eine Million Ferienwohnungen und -häuser an - haben erhoben, dass schon beinahe zwei Drittel aller Ferienimmobilien als Anlageobjekt für die Altersvorsorge gekauft werden. Immerhin 42 Prozent haben die Renditechancen im Auge, und 37 Prozent sehen die Objekte als Kapitalanlage. (Thomas Neuhold, 19.5.2015)