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Die Gerüchteküche um eine mögliche Pleite Griechenlands geht weiter.

Foto: reuters/KONSTANTINIDIS

Brüssel - Griechenland ist noch "weit entfernt" von einer Einigung mit den Geldgebern der Euroländer und des Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein verändertes Reformpaket, das die Auszahlung weiterer Milliardenkredite rechtlich möglich machen würde. Experten der sogenannten "Brüsselgruppe", den Vertretern von EU, IWF und Zentralbank (EZB) würden in den kommenden Tagen die Gespräche "auf technischer Ebene" fortsetzen. Aber bei einer für Donnerstag angepeilten Telefonkonferenz der Eurogruppe-Arbeitsgruppe sei keine Entscheidung zu erwarten, für ein Treffen der Finanzminister der Währungsunion gebe es keinen Termin.

Das haben hochrangige Vertreter der Kommission wie der Euroländer Dienstag bestätigt. Am Pfingstwochenende hatten Meldungen aus der griechischen Regierung Partner und Märkte in Unruhe versetzt. Es hieß, Athen könne die nächste Tranche an Kreditrückzahlungen an den IWF (300 Millionen Euro) am 5. Juni nicht bezahlen, in der Staatskasse fehle das Geld.

Ein Regierungssprecher dementierte das am Dienstag wieder, aber bei den Geldgebern herrscht Unklarheit, wie die Liquiditätslage in Athen wirklich aussieht. Zudem ist man in bestimmten Punkten inhaltlich blockiert. Die Regierung will die von der Troika geforderten Reformen im Pensionsbereich und den angepeilten Primärüberschuss im Budget nicht umsetzen. Beim IWF und in der Eurogruppe werden daher Pläne erarbeitet, wie man die Rückzahlungen auf Mitte bis Ende Juni verschieben könnte, damit das Land nicht für zahlungsunfähig erklärt werden muss. Bis Ende Juni sind 1,6 Milliarden Euro an den IWF fällig. (Thomas Mayer aus Brüssel, 26.5.2015)