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Großspender der Republikaner: US-Milliardär David Koch.

Foto: ap/Phelan M. Ebenhack

London/Washington – Die für ihre streng konservative Ausrichtung bekannten Brüder Charles und David Koch sind die beiden reichsten Unternehmer im Bereich Energie in den USA, ergibt eine Auswertung des auf Wohlstand und Reichtum spezialisierten Londoner Analyseunternehmens Wealth-X. Die beiden spendenfreudigen Mäzene der Republikaner werden zusammen auf 95,7 Milliarden US-Dollar (88,3 Milliarden Euro) geschätzt.

Damit sind sie mit ihrem Mischkonzern Koch Industries die bei weitem reichsten US-Unternehmer im Öl-Geschäft. Der nächstgereihte, Harold Hamm, ein in Oklahoma ansässiger Öl-Tycoon und CEO der Continental Resources, wird auf nur 11,8 Milliarden Dollar geschätzt. Allerdings, so Wealth-X, hat er eine kostspielige Scheidung hinter sich, die ihn 975 Millionen Dollar kostete.

Auf russische Oligarchen hatte der tiefe Fall des Ölpreises um fast 50 Prozent seit Mitte 2014 weitreichende Auswirkungen, schreibt Wealth-X. Kapitalmindernde Entwicklungen ergaben sich auch aus dem Handelsembargo des Westens gegenüber Russland im Gefolge des Ukraine-Konflikts. Ein Übriges tat der Fall des Rubel, der gegenüber dem Dollar in den letzten zwölf Monaten 40 Prozent des Wertes verloren hat.

Der russische Milliardär, der davon am meisten betroffen war, ist Alischer Usmanow, der Haupteigner des Minenunternehmens Metalloinvest. Usmanow, der früher zu den reichsten Personen in Russland zählte, dürfte Schätzungen zufolge 4,5 Milliarden Dollar verloren haben - ein Viertel seines Vermögens. Michail Fridman, der Vorsitzende der Investmentfirma Alfa Group, verlor 2,7 Milliarden Dollar oder 18 Prozent.

Die Auswirkungen von Ölpreis- und Rubelschwäche waren so gravierend, dass die Landkarte der Milliardäre neu geschrieben werden muss. Im letzten, heurigen Wealth-X-Report war Moskau noch als die europäische Stadt angeführt, in der die meisten Milliardäre lebten, nämlich 85. Gefolgt wurde dieses Städte-Ranking von London mit 72 der reichsten Männer oder Frauen. Bei einer Fortsetzung der ungünstigen wirtschaftlichen Faktoren für Russland hätte dies Auswirkungen auf Moskau als europäischen Hotspot für Milliardäre. (ruz, 28.5.2015)