Wellington - Vergoldete Turmkuppel, Garten auf dem Dach: Nach langem Gerangel bekommt ein kleiner Ort in Neuseeland möglicherweise doch sein kunterbuntes Hundertwasser-Kunstzentrum. Bei einer Abstimmung sprach sich die Mehrheit der 27.000 Einwohnern für das Projekt aus, wie vorläufige Ergebnisse am Freitag zeigten.

Der österreichische Künstler hatte das Haus schon 1996 entworfen. Er lebte bis zu seinem Tod 2000 fast 25 Jahre in der Region im Nordwesten der Nordinsel. Die kleine Stadt Whangarei scheute aber die Kosten von geschätzt 13 Millionen neuseeländischen Dollar (rund acht Millionen Euro). Vor einem Jahr lehnte der Stadtrat die Baupläne ab.

Zwei Jahre Zeit für Finanzierung

Dann formierte sich ein Unterstützerkomitee, der "Prosper Northland Trust", und warb für Hundertwassers kurviges Gebäude. "Eure Stimme wird unsere Stadt verändern", jubelte der Vorsitzende Barry Truss am Freitag. Auch Bürgermeisterin Sheryl Mai zeigte sich froh. "Schön, dass ich dabei bin, wenn unsere Stadt bunter wird", meinte sie. Nun hat das Komitee nach eigenen Angaben zwei Jahre, um 12,5 Millionen Dollar für den Bau aufzutreiben.

Rund 50 Kilometer weiter steht bereits in Hundertwasserwerk: In dem Örtchen Kawakawa hat der Künstler öffentliche Toiletten gestaltet. (APA, 5.6.2015)