Wien – Asbest, ein Krebs erregender Bau-Hilfsstoff vergangener Jahrzehnte, begleitete Standortdebatten im ORF-Stiftungsrat schon das eine oder andere Mal ein – etwa mit Funden auf dem Küniglberg, als es noch um die Frage Küniglberg oder St. Marx als künftiger ORF-Standort gingt. Nun fand man vorige Woche im Wiener Funkhaus Asbest; die Rundfunk-Führung informierte ihre Stiftungsräte nach STANDARD-Infos gerade darüber.

Keinesfalls ist die fiese Faser zu verharmlosen. Sie taucht freilich zu einem Zeitpunkt auf, in der ihre gesundheitsgefährdende mit einer strategischen Wirkung zusammenzufallen scheint: Die Belegschaft des Funkhauses wehrt sich nach Kräften gegen den – im März 2014 im Stiftungsrat fixierten – Abzug aus der Argentinierstraße auf den Küniglberg.

Montag freilich wurde, und das klang ernster, nach STANDARD-Infos eine Art interne Krisensitzung einberufen zum Fund im Funkhaus. Es dürfte sich nach neueren Informationen um eine für solche Fälle übliche Sitzung der damit befassten Stellen und Ingenieure gehandelt haben, "von Krise keine Rede", hieß es auf Anfrage auf dem Küniglberg.

Der Stand zum Thema, sehr grob umrissen: Das Ausmaß des Asbest-Problems in der denkmalgeschützten, längst zum Verkauf (bis 2016) bestimmten Argentinierstraße 30a sei noch nicht abzuschätzen. Aber, so hieß es auch: Es bestehe keine akute Gefahr.

Der Verkaufsprozess soll nach STANDARD-Infos noch heuer starten. Intern liegt nach diesen Infos bereits eine Machbarkeitsstudie über die Nachnutzung vor. Hier geht's zu den Nachnutzungsplänen. (fid, 9.6.2015)