Bild nicht mehr verfügbar.

Die Akten zur Zwangsversteigerung. Das Interesse daran war groß.

Foto: Daniel Karmann/dpa

Die jahrelange Hängepartie bei der Suche nach einer neuen Zukunft für das frühere Quelle-Versandzentrum in Nürnberg ist beendet. Der portugiesische Investor Sonae Sierra erwarb am Dienstag Deutschlands zweitgrößte leer stehende Immobilie nach dem Flughafen Berlin-Tempelhof für 16,8 Millionen Euro. Der Shopping-Center-Spezialist war bei der Zwangsversteigerung der einzige Bieter.

Wegen des erwarteten großen Interesses hatte das Amtsgericht Nürnberg die Auktion des 6,8 Hektar großen Areals im Westen der Stadt in das frühere Kasino des Quelle-Baus verlegt. Es war einst von dem Bauhaus-Architekten Ernst Neufert entworfen worden.

Der Deutschland-Chef von Sonae Sierra, Thomas Binder, sprach nach der erfolgreichen Ersteigerung von einem "Meilenstein" für sein Unternehmen. Wegen seiner Größe und seiner überregionalen Ausstrahlung halte er das Quelle-Gelände für ausgesprochen attraktiv.

Nutzungsmix

Die Sonae Sierra-Tochter Sierra Project Nürnberg, die bei der Versteigerung offiziell als Käufer auftrat, plant in dem 250 000 Quadratmeter großen Versandzentrum einen Mix aus Handel, Büros und Wohnungen. Dabei sollen rund 300 Millionen Euro investiert werden.

Im Verein "Quelle-Kollektiv" zusammengeschlossene Künstler, die Teile des Baus nutzten, zeigten sich enttäuscht. Sie rechnen nun mit einer Kündigung, nach der Versteigerung wurde zu einer improvisierten Trauerfeier vor dem Quelle-Bau eingeladen. Sprecher Hannes Hümmer sagte, der Verkauf an Sonae Sierra sei keine große Überraschung. (APA, 9.6.2015)