Wien – Ein sexistischer Ausritt von Neos-Mandatar Sepp Schellhorn im Nationalrat am Mittwochabend sorgt für Kritik der Grünen. Bundessprecherin Eva Glawischnig fordert auf Facebook von Neos-Chef Matthias Strolz eine Klarstellung, dass solche Aussagen in seinem Klub nichts verloren hätten, und von Schellhorn eine Entschuldigung. Der Abgeordnete hat sich während der Nationalratssitzung am Donnerstag bei Fekter mit einem Blumenstrauß entschuldigt.

Sexismus-Opfer war keine Grünen-Abgeordnete, sondern die ehemalige Finanz- und Innenministerin Maria Fekter, die heute als Kultursprecherin für die ÖVP im Nationalrat sitzt. An sie adressiert meinte Schellhorn in einer Debatte über die Kammerumlage II, als diese eingeführt worden sei, sei Fekter ein "junges Dirndl", ein "junges hübsches Mädchen" gewesen: "Heute ist das Alter vorangeschritten, Sie sind noch immer da."

Dem nicht genug, setzte Schellhorn trotz Raunens auf den Abgeordnetenbänken fort: "Was sagt Ihnen die Zahl 44-31-40? Das ist nicht Ihre Bikinifigur wie vor 30 Jahren, nein." Weiter kam der Neos-Mandatar nicht. "Bei allem Verständnis für launige Reden" verpasste ihm der den Vorsitz führende Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) einen Ordnungsruf.

Schellhorn: "Das war daneben"

Schellhorn hat sich inzwischen bereits bei Fekter persönlich mit einem Blumenstrauß entschuldigt. "Das war gestern nicht nur unpassend, es war völlig daneben", sagte er in einer kurzen Wortmeldung.

"Man macht im Leben manchmal Fehler", erklärte er. "Ich möchte mich in aller Form bei Kollegin Fekter entschuldigen." Bei aller Zerknirschung zeigte sich Schellhorn allerdings weiter selbstbewusst und attestierte sich selbst "Anstand und Niveau" für das Eingestehen seines Fehlers.

(APA, red, 18.6.2015)