Das "A-Train"-Team am Bahnhof: Andreas Neumayer, Markus Rauchmann und Grünther Huber (v.l.n.r.).

foto: harald gaukel

Salzburg – Der nach dem gelungenen Umbau in frischem Glanz strahlende Salzburger Hauptbahnhof wird zunehmend auch für die Kulturszene interessant. Den Anfang macht diesen Sommer das Tanzfestival Szene, das am Bahnhofsvorplatz präsent sein wird. Von 17. bis 20. September geht dann im Bahnhofsviertel erstmals ein Jazzfestival über die Bühne. Vom Leiter des Salzburger Jazzclubs Jazzit, Andreas Neumayer, gemeinsam mit dem Werbefachmann Markus Rauchmann und dem Unternehmer Günther Huber initiiert sind von 17. bis 20 September rund 40 Auftritte und Events in insgesamt 13 Spielstätten geplant.

Das nach Duke Ellingtons Jazzstandard "Take the A-Train" benannte Festival bespielt mit der Bahnhofsgegend einen sozialen Brennpunkt in der Stadt Salzburg. Immer wieder kommt es hier zu Gewaltexzessen bis hin zu tödlichen Messerstechereien. Das neue Jazzfestival setzt in seinem ersten Jahr ganz auf die lokale Szene. Dabei werden junge Nachwuchskünstler aus dem Musikum ebenso auftreten wie internationale Stars – unter ihnen beispielsweise der Geiger Beni Schmid. Auch Jazzlegende Rudi Wilfer ist programmiert.

Originelle Spielstätten

Die Auswahl der Spielstätten darf schon im Vorfeld als originell und gelungen bezeichnet werden. Neben der Bühne im unweit des Bahnhofes situierten Jazzit sind auch Konzerte auf Bahnsteigen der Lokalbahn, am Bahnhofsvorplatz oder im Panorama-Restaurant des Hotel Europa geplant. Selbst das legendenumwobene Tanzcafe Melodie, in dem einst ein gewisser Udo Jürgen Bockelmann als Barpianist spielte, öffnet seine Pforten.

Bescheidenes Budget

Von den insgesamt rund 40 Konzerten werden rund drei Viertel bei freiem Eintritt stattfinden. Spenden des Publikums sind aber erwünscht. "Die Musiker spielen für das Geld von der Straße", sagen Neumayer und Rauchmann. Das Budget der neuen Veranstaltung nimmt sich jedenfalls höchst bescheiden aus. Mit 40.000 Euro will man über die Runden kommen. 20.0000 Euro davon steuert die Stadt Salzburg bei. Das Land war knausriger und machte nur 7000 Euro locker. (Thomas Neuhold, 19.6.2015)