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Die EU-Kommission will eine "abschreckende" Rekordstrafe über Google verhängen.

Foto: AP/Sakuma

Geht es nach der EU-Kommission erwartet Google aufgrund des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Position eine "abschreckende" Rekordstrafe. Konkret stößt sich die Behörde an der Produktsuche des Suchmaschinen-Herstellers. Google soll andere Online-Händler systematisch nach unten und den eigenen Google-Shopping-Dienst nach oben gereiht haben – so der Vorwurf der Kommission.

Google soll "absichtlich" beziehungsweise "fahrlässig" gehandelt haben

Bloomberg soll nach eigenen Angaben Zugriff auf die Anklageschrift erhalten haben, in der von der Strafe die Rede ist. Google soll demnach "absichtlich" beziehungsweise "fahrlässig" die eigene Position ausgenützt haben. Das Verfahren läuft bereits seit Jahren, neben der Strafe soll der Suchmaschinen-Hersteller auch deren Geschäftsmodell bei der Google-Suche überarbeiten.

In einer Riege mit Intel und Microsoft

In der Vergangenheit wurden bereits mehrere US-Konzerne von der EU-Wettbewerbsbehörde abgestraft: Intel musste 2009 1,06 Milliarden Euro bezahlen, bei Microsoft waren es drei Jahre später gar 2,24 Milliarden Euro. Beiden Unternehmen wurde vorgeworfen, eine marktbeherrschende Position ausgenützt zu haben. Google will angesichts der hohen Strafe noch den Kopf aus der Schlinge ziehen und hofft die EU-Kommission noch umstimmen zu können. Auch Margrethe Vestager, Kommissarin für Wettbewerb will weiterhin für Erklärungen offen sein – ein Vergleich soll nach wie vor eine Möglichkeit verbleiben. (dk, 20.06.2015)