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Karges Idyll: der Gossenköllesee.

Foto: APA/ÖAW/Lois Lammerhuber

Innsbruck – Österreichs einziger hochalpiner See, der Gossenköllesee in den Stubaier Alpen Tirols wird Teil eines internationalen Forschungsnetzwerkes. 2014 war das dortige Ökosystem aus dem Netzwerk der UNESCO-Biosphärenparks genommen worden. Das dafür zuständige österreichische Nationalkomitee hatte argumentiert, dass der See nicht mehr die komplexen Anforderungen eines Biosphärenparks der 2. Generation erfülle.

Nun wird der oberhalb der Baumgrenze auf einer Höhe von 2.417 Metern liegende See ins GLEON Global Lake Ecological Observatory Network (GLEON) aufgenommen. In diesem Programm würden weltweit Langzeitdaten von Seen gesammelt und interpretiert, um die Entwicklung dieser Ökosysteme unter dem Aspekt des Klimawandels feststellen zu können.

Limnologische Forschung

Seit den 1950er-Jahren werden seitens der Universität Innsbruck im Kühtai in Hochgebirgsseen limnologische Untersuchungen durchgeführt. Nach 16 Jahren musste die 1959 am Südufer des Vorderen Finstertaler Sees erbaute "Limnologische Station Kühtai" einem Staudammprojekt weichen. Daraufhin wurde der Standort im Jahr 1975 auf die andere Talseite, an das Ufer des Gossenköllesees, verlegt. Seither finden dort vor allem Forschungsaktivitäten statt, die sich mit der Wirkung der globalen Umweltveränderungen auf hochalpine Gewässer und deren Einzugsgebiete beschäftigen.

Eine Besonderheit am Gossenköllesee sei das Auftreten einer Kieselalgenart der Gattung Fragilaria, die bisher in keinem anderen Hochgebirgssee der Welt entdeckt wurde. Außerdem leben dort Bachforellen, die noch aus dem künstlichen Besatz durch Kaiser Maximilian um 1500 stammten. Während seiner Herrschaftszeit veranlasste der Kaiser aufgrund seiner Passion für die Fischerei, viele Tiroler Bergseen mit Forellen und Saiblingen zu besetzen. (APA/red, 3. 7. 2015)