Der französische Top-DJ David Guetta hat sich in einem Interview mit der BBC gegen die Strafverfolgung von Raubkopierern ausgesprochen. Im Unterschied zum Großteil seiner Branche, der illegale Downloads mit aller Härte bekämpft, ist Guetta dankbar für die Extrahörer. "Ich will, dass die Leute Zugang zu meiner Musik haben. Wenn es keine Piraterie gäbe, wie hätte ich in Brasilien ein Konzert mit 20.000 Zuschauern ausverkaufen können?", sagt Guetta in dem Interview.

BBC News


"Nimm den Fortschritt an"

Prinzipiell sei es zwar "wundervoll", wenn Musiker für ihre Arbeit entlohnt werden, allerdings vergleicht Guetta die Anti-Piraterie-Kampagnen mit dem Kampf gegen Windmühlen. "Du kannst den Fortschritt nicht bekämpfen, also nimmst du ihn an", sagt Guetta laut "Torrentfreak". Im Unterschied zu Guetta protestieren andere Stars wie Taylor Swift und Prince sogar gegen Streamingdienste wie Spotify, da sie dort zu geringe Gebühren bekämen.

Wer Piraterie nutzt, kauft mehr ein

Guetta soll mit seiner Musik mehr als 40 Millionen Euro verdient haben. Ein Großteil seiner Einnahmen stammt aus Konzerten. Studien haben allerdings gezeigt, dass Nutzer, die viel Piraterie betreiben, auch eher für Konsumgüter Geld ausgeben. In Österreich werden etwa Netzsperren gegen Piraterie-Portale eingesetzt, außerdem soll der Download von Raubkopien laut neuer Urheberrechtsreform künftig strafbar sein. (fsc, 8.7.2015)