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127.0.0.1 gibt's auch als Türmatte.

Bei Google gehen tagtäglich viele tausend sogenannte DMCA Takedown Requests ein. Auf Basis des sogenannten "Digital Millenium Copyright Act" fordern meist Musik-, Software- und Filmfirmen oder ihre Interessensvertretungen die Löschung von bestimmten Suchergebnissen, da auf den jeweiligen Seiten gegen Urheberrechte verstoßen werden soll. Gibt der Suchmaschinenbetreiber einem solchen Antrag statt, erscheint ab dann anstatt des Links ein Hinweis auf die Löschung.

Ein Antrag der besonderen Art trudelte allerdings dieser Tage in Mountain View ein. Dokumentiert ist er auf der Chilling Effects-Plattform, auf die auch Google nach Löschungen verlinkt.

"Jurassic World" am "localhost"

Das Unternehmen TMG hatte sich im Namen der französischen Abteilung von Universal als den IT-Konzern gewandt, berichtet The Register. Gleich eine ganze Reihe von Adressen waren zur Entfernung aus dem Index gemeldet worden. Neben mutmaßlich legitimen Zielen enthielt die Liste allerdings auch eine bekannte IP-Adresse: 127.0.0.1.

Wie einigermaßen computeraffine User wissen, wird diese Adresse genutzt, um das gerade genutzte System anzusteuern, weswegen diese IP auch als "localhost" firmiert. Der komplette 127er-Adressraum ist reserviert für sogenannte "Loopback"-Aufrufe, die lokal erfolgen.

Zweifel an Genauigkeit von Fahndungstool

TMG hatte also faktisch auf dem System, auf dem sich die Software zur Auffindung von Copyright-Verletzungen befunden haben dürfte, einen verdächtigen Fund gemacht und es als Quelle für die Verbreitung illegaler Kopien des Actionfilms "Jurassic World" identifiziert.

Freilich dürfte es sich um falschen Alarm handeln, schreibt The Register, was dann allerdings die Frage aufwirft, wie zuverlässig der eingesetzte Scanner generell arbeitet. (gpi, 23.07.2015)