Als Ausgangpunkt dieser einfachen Radtour durch das nordöstliche Weinviertel dient der Bahnhof Bernhardsthal. Vom östlichen Bahnsteig führt die alte Landesstraße nach Süden zur B 49. Nach nur einem Kilometer ist linker Hand eine dreieinhalb Meter hohe Aussichtswarte – die erste von dreien auf dieser Tour – zu sehen.

Eine Informationstafel verrät mehr über den interessanten Standort: In unmittelbarer Nähe zur Warte befinden sich drei Grabstätten aus der Hallstattzeit, sogenannte Tumuli, die von oben gut zu überblicken sind. Auch der Fernblick, etwa zum Schloss Rabensburg, zum Hutsaulberg bei Altlichtenwarth oder in Richtung Breclav ist beeindruckend.

Die Tumuli-Warte
Foto: Andreas Brudnjak

Auf der B 49 geht es wieder zurück nach Bernhardsthal (2 km); kurz nach dem westlichen Ortsende nach Süden in Richtung Altlichtenwarth abbiegen (9 km). Hier befindet sich auf dem 275 m hohen Hutsaulberg eine weitere Aussichtswarte, die gleichzeitig ein Kriegerdenkmal ist.

Fünfzig Orte im Blick

Das Bauwerk aus dem Jahr 1923 erreicht eine Gesamthöhe von dreizehn Metern, Eisentreppen und Steinstufen führen zum Aussichtsgeschoß auf halber Höhe. Die Aussichtswarte gewährt einen weiten Rundblick, über 50 Ortschaften, darunter Poysdorf und Falkenstein im Westen, sind zu sehen.

Das gesamte nordöstliche Weinviertel, Südmähren und Teile der Slowakei können überblickt werden, an seltenen Tagen ist der Schneeberg mit freiem Auge erkennbar. Nach Osten verhindern Bäume die Sicht, ebenso ist Altlichtenwarth selbst kaum sichtbar. Über die Baumkronen hinweg ragen Windräder ins Blickfeld.

Altlichtenwarth
Foto: Andreas Brudnjak

Der Weg zur Warte führt vom Ortszentrum von Altlichtenwarth über die Kaiser-Franz-Josef-Straße zur Kirche, links über die Hutsaulbergstraße 400 Meter bergauf, bis diese nach rechts abbiegt – Hinweistafel "Denkmal". Weitere 400 Meter zum Parkplatz – kurz davor ist links der Straße das Denkmal bereits zu sehen und über einen Fußweg erreichbar.

Auf einem ruhigen Güterweg verläuft die Route zum Wartberg bei Großkrut. Am westlichen Ortsende von Altlichtenwarth rechter Hand zum Sportplatz einbiegen und entlang des Hofstattgrabens bis zur B 47 (6 km). Auf dieser dann wenige Hundert Meter leicht bergauf, bis links der Güterwerg zum Wartberg abbiegt (0,8 km).

Frost- und Feuerwehr

Der 235 Meter hohe Wartberg wurde bereits in früher Zeit als Beobachtungsberg genutzt, auf dem vorbereitete Holzstapel entfacht wurden, um die Bevölkerung vor herannahenden Truppen zu warnen. 1911 errichtete man auf dem Wartberg zudem einen Turm zur "Frostwehr". Drohte der Frost die umliegenden Weingärten zu beschädigen, wurden ebenfalls Feuer angezündet, um die Kälte abzuschwächen.

In den 1960er-Jahren musste der baufällige Turm allerdings abgetragen werden, erst im Jahr 2000 errichtete die Gemeinde an derselben Stelle einen neuen "Frostwehrturm" nach dem alten Vorbild. Zusätzlich stehen hier oben ein "Gipfelkreuz", mehrere Informationstafeln zum Thema Weinbau und eine Sitzgelegenheit – perfekt für eine Jausenpause.

Der "Frostwehrturm" auf dem Weinviertler Wartberg.
Foto: Andreas Brudnjak

Zwei recht steile Aufstiegsleitern führen zur oberen Plattform des Aussichtsturms, der aus Telegrafenmasten zusammengezimmert wurde. Auch von hier oben hat man einen Rundblick über das ganze nördliche Weinviertel und bis weit nach Tschechien hinein. Von allen drei Warten auf dieser Tour bietet der Frostwehrturm die beste Aussicht.

Für die Rückfahrt mit dem Zug eignet sich der Bahnhof Drösing ideal. Vom Wartberg nach Großkrut (3 km) und auf der Landstraße über Althöflein nach Hauskirchen (5 km). Weiter auf ruhigen Landstraßen über Neusiedl an der Zaya, Ringelsdorf-Niederabsdorf bis nach Drösing (15 km). (Andreas Brudnjak, 31.7.2015)