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Ein Fußballtisch für Mädchen: Der Handel spielt mit Klischees und Stereotypen

Foto: dapd/Maja Hitij

USA/Minneapolis – Der US-Einzelhandelsriese Target hebt die Trennung nach Produkten für Mädchen und Buben in seinem Kindersortiment auf öffentlichen Druck hin teilweise auf. Kunden hätten zurecht darauf hingewiesen, dass die Unterscheidung nach Geschlechtern in Bereichen wie der Spielzeug-, Heimbedarf- oder Unterhaltungsabteilung unnötig sei, teilte Target am Freitag mit.

"Wir haben verstanden, und wir stimmen zu", heißt es auf der Internetseite des Unternehmens. Teams von Target-Mitarbeitern seien nun dabei, zu prüfen, wo Gender-Labels weiterhin Sinn machten – und wo nicht. Fest steht bereits: Bei Kleidern soll die Trennung wegen Unterschieden bei Größen und Schnitten beibehalten werden.

Geschlechtergerechtes Spielzeug

Im Juni hatte eine Kundin auf Twitter einen Entrüstungssturm ausgelöst, indem sie Fotos eines "Mädchen-Baukastens" postete, der in einer Target-Filiale neben einer "regulären" Version angeboten wurde. "Es fiel mir sofort als gutes Beispiel dafür auf, dass unsere Kultur dazu tendiert, Buben und Männer als die vorgegebene, normale Option zu betrachten", sagte die Frau damals dem Sender CNN.

In den USA gibt es schön länger eine öffentliche Diskussion um von Industrie und Einzelhandel forcierte Gender-Klischees, wie beispielsweise die Farben Pink und Blau bei Kinderkleidung. Einige Startup-Bekleidungsfirmen sind bereits mit dem Ziel angetreten, diesen Stereotypen Alternativen entgegenzusetzen. (APA, 10.8.2015)