Zeltweg – Knapp fünf Jahre nach dem Auffliegen von Malversationen bei den Finanzen der obersteirischen Stadt Zeltweg liegen nun Anklagen gegen vier Verdächtige vor: Zwei ehemaligen Bürgermeistern sowie zwei weiteren hochrangigen Beamten wird unter anderem Amtsmissbrauch vorgeworfen. Sie sollen zusammen mit dem Finanzabteilungsleiter ohne Beschluss Sondersubventionen an den Eishockeyverein gezahlt haben.

Das Verfahren gegen den Leiter der Finanzabteilung wird getrennt geführt, bestätigte Norbert Hauser von der Korruptionsstaatsanwaltschaft einen Bericht der "Kleinen Zeitung" vom Donnerstag. Insgesamt soll der Leiter zusammen mit Ex-Bürgermeister Kurt Haller (SPÖ) 1,6 Millionen Euro Schaden verursacht haben. Entweder flossen öffentliche Gelder an den Verein oder Rechnungen des Zeltweger EV wurden von der Stadt bezahlt. Haller wird neben Amtsmissbrauch auch Untreue und falsche Beurkundung vorgeworfen.

Die drei weiteren Angeklagten – unter ihnen auch ein weiterer früherer Bürgermeister, Kurt Leitner (SPÖ) – wird Amtsmissbrauch oder auch schwerer Betrug vorgeworfen. Als Tatzeitraum wurde von Hauser der Zeitraum 2001 bis 2010 genannt. Die Anklage wurde Ende Juli verschickt und ist laut Landesgericht Leoben noch nicht rechtskräftig. Gegen weitere Verdächtige wurden die Verfahren eingestellt. Die Ermittlungen gegen den Finanzabteilungsleiter seien ebenfalls fast abgeschlossen, doch um die anderen Verfahren nicht unnötig zu verlängern, wird er sich gesondert verantworten müssen. (APA, 13.8.2015)