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Das freundliche Gesicht der leichten, mitunter jazzigen Muse: Saxofonist und Bandleader Max Greger.

Foto: AP/Widmann

München – In jener fernen Zeit, also nach dem Krieg, als der Jazz wieder angstfrei existieren durfte, da hatte Max Greger auch mit internationalen Größen wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Ella Fitzgerald Kontakt. Greger war einer der Pioniere des deutschen Nachkriegsjazz, den auch ein US-Big-Band-Könner wie Count Basie bewunderte.

ZDF-Musiker

Allerdings musste man auch von etwas leben; und so zog es den Saxofonisten und Bandleader in den Kosmos der leichten Muse: Pop wurde populär, es galt, sich ihm anzunähern, und sogar der Zeitgeist half: Die Big Band als solche ging eine lukrative Ehe mit dem Fernsehen ein, sorgte unverkrampft für Stimmung. Und Greger war dabei.

Von 1963 bis 1977 besaß der Bandleader einen festen Vertrag mit dem ZDF. Greger, 1926 in München geboren, war denn auch in dieser Zeit ständiger Gast bei großen ZDF-Liveshows wie "Vergißmeinnicht", "Der goldene Schuß", "3 mal 9" oder "Musik ist Trumpf". So wurde er zum Symbol für die leichte, heitere Kost, für eingängige und zugängliche Arrangements, die durch Samstagabende trugen.

23 Sekunden lange Nummer

Ziemlich stolz war Greger auch auf ein Stück von 1963. Die von seinem Orchester aufgeführte Vorspannmusik des "Aktuellen Sportstudios" ("Up to date") erfreute sich in der Kopplung mit Fußball erheblicher Prominenz. Greger nannte sie "meine berühmteste Nummer", sie war indes nur 23 Sekunden lang. Mit Pianist Paul Kuhn und Bassist James Last hatte er einst eine jazzige Band. Angesichts der Kommerzerfolge der drei Herren geriet dies jedoch irgendwann in Vergessenheit.

Am Samstag ist Max Greger 89-jährig in München an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. (Ljubiša Tošić, 17.8.2015)