Vor kurzem wurden die regionalen Gewinner des Council on Tall Buildings and Urban Habitat Awards bekanntgegeben. Der Gesamtsieger wird im November feststehen

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Aus 123 Einreichungen hat das Council on Tall Buildings and Urban Habitat – ein Konsortium bestehend aus Architekten und Stadtplanern mit Sitz in Chicago – vor kurzem die besten Hochhäuser des Jahres in vier Regionen ausgewählt. Aus diesen Gewinnern wird im November dann der Gesamtsieger des Best Tall Building Awards gekürt.

Für die Region Nord- und Südamerika hat die Jury das One World Trade Center in New York City ausgewählt. Das von Skidmore, Owings & Merrill LLP entworfene Gebäude wurde an der Stelle erbaut, an der einst die Twin Towers des World Trade Centers standen. "Das One World Trade Center ist von unbestreitbarer Wichtigkeit für Amerika und die Welt", begründet die Jury ihre Entscheidung. Hohe Erwartungen seien an den Wolkenkratzer, der mit 541,3 Meter Höhe das höchste Gebäude der USA ist , gestellt – und diese seien erfüllt worden. Mit dem Gebäude habe die Stadt ein neues Wahrzeichen gewonnen.

Foto: AP Photo/Mark Lennihan, File

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Unter den heurigen Einreichungen bemerkte die Jury einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Ausformungen.

Der Gewinner für die Region Asien und Australien, CapitaGreen in Singapur, wurde beispielsweise geplant wie eine Pflanze, die gen Himmel wächst. 55 Prozent der Fassade des Gebäudes, das von RSP Architects und Toyo Ito & Associates Architects geplant wurde, sind begrünt. Am Dach gibt es einen Sky Forest, der wie ein Windfänger Frischluft über einen Schacht in alle Stockwerke leitet. Dank einer Doppelhautfassade wird die Erwärmung durch Sonneneinstrahlung reduziert – die Fassade fungiert außerdem als Gewächshaus.

Das hat die Jury überzeugt: "CapitaGreen zeigt einen neuen Weg für begrünte Hochhausfassaden auf", heißt es in einer Erklärung.

Foto: CapitaLand Limited

Mit einer begrünten Fassade trumpft auch der europäische Gewinner auf: Das Projekt Bosco Verticale in Mailand, geplant von Stefano Boeri, bestehend aus zwei Wohntürmen. Insgesamt 730 Bäume sind hier gepflanzt, 11.000 Bodendecker und 5000 Büsche – so viele Pflanzen also, wie auf einem Hektar Wald.

Durch das Grünzeug werden Schadstoffe aus der Luft gefiltert und die Lärmbelastung reduziert. Auch auf das Klima der Umgebung wirkt sich das aus. Schon im Vorjahr wurde das Projekt mit dem International Highrise Award prämiert.

Foto: Mishkabear

Der Sieger aus der Region Naher Osten/Afrika ist in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, zu finden: Der Burj Mohammed Bin Rashid Tower, geplant von Foster + Partners, ist mit 381 Metern Höhe das höchste Gebäude der Stadt. Er beherbergt 474 Wohnungen.

Die glatte, spiegelnde Fassade wurde so geplant, dass sie so wenig Wartung wie möglich benötigt – keine schlechte Idee für eine Stadt mit so viel Staub und Sand. Im Inneren sorgt ein ausgeklügeltes Beschattungssystem außerdem für Schutz vor der Hitze.

Beim Bau wurde so viel wie möglich auf lokale Baustoffe gesetzt. Ein angrenzender Markt setzt sich im Erdgeschoß des Gebäudes fort, was einen sanften Übergang von Öffentlich und Privat gewährleistet, meinte die Jury. (zof, 17.8.2015)

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