Diese Tour führt in ein Gebiet der Berchtesgadener Alpen, das nahe der Grenze zu Salzburg liegt und kaum bekannt ist. Der steinige, meist bewaldete Kamm des Müllnerberges sieht von der Weite relativ harmlos aus, erst aus der Nähe ist zu erkennen, wie schroff er tatsächlich ist. Der Aufstieg erfolgt fast ausschließlich im Wald, was besonders an heißen Tagen von Vorteil ist. Auf einem großen Felsen mit beeindruckender Rundumsicht steht zwischen dem Rabensteinhorn (1373 m) und dem Pflasterbachhörndl (1270 m) ein schmiedeeisernes Gipfelkreuz – das Ziel dieser Wanderung.

Der Müllnerberg bei Bad Reichenhall ist eine Gebirgskamm mit viel Waldanteil und dennoch tollen Ausblicken.
Foto: Birgit Eder

Vom Bahnhof Bad Reichenhall-Kirchberg folgen wir den Schildern zur Predigtstuhlbahn über Kirchberg (10 Minuten) Richtung Pflasterbachhörndl bzw. Müllnerhorn (3,5 Stunden). Der Weg ist nur für Geübte geeignet. Nach der Saalachbrücke geht es links an der Saalach entlang bis zur Predigtstuhlbahn. Kurz nach dem Parkplatz der Seilbahn führt die Route rechts durch einen gemauerten weißen Durchgang über einen schattigen, schmalen Pfad zum oberen Parkplatz der Bahn und zum Berggasthaus Schroffen, das derzeit geschlossen ist.

Mischwald mit Orchideen

Kurz vor dem Parkplatz zweigt links der "Salzalpensteig" in den Wald ab und führt zur Bürgermeisterhöhe, einem Ausläufer des Müllnerberges (45 Minuten). Der weitere Aufstieg verläuft durch Mischwald mit Orchideen und Gelbem Eisenhut im Unterwuchs.

Eine Teufel an der Wand weist den Weg zum Eingang der Teufelshöhle.
Foto: Birgit Eder

Auf einem Felsen entdecken wir eine Zeichnung, die einen roten Teufel zeigt – ein Hinweis auf die Teufelshöhle. Rechts davon befindet sich nach kurzem Anstieg der Eingang zur Höhle. Vorsicht: nicht zu weit hineingehen! Der weitere Weg führt über Holzstufen am Felsen entlang zur Bürgermeisterhöhe, die sich perfekt für eine kurze Pause eignet.

Von dort müssen wir wieder einige Höhenmeter absteigen, bevor der schmale Pfad in einen breiten Forstweg mit vielen Abzweigungen übergeht – den Markierungen folgen! Bei der Abzweigung Pflasterbachhörndl wird der Weg schmäler und führt zum Teil steil aufwärts bis zum Kamm. Drahtseile helfen über ausgesetzte Passagen hinweg. Oben auf dem Kamm eröffnet sich ein herrlicher Blick auf die andere Bergseite.

Pause zwischen den Gipfeln

Weiter geht’s zum Gipfelkreuz, das zwischen dem Rabensteinhorn und dem Pflasterbachhörndl aufgestellt wurde. Hier legt man am besten eine Mittagspause ein.

Das Gipfelkreuz steht eigentlich zwischen zwei Gipfeln und ist ein guter Platz zum Rasten.
Foto: Birgit Eder

Für den Rückweg nehmen wir zunächst denselben Weg bergab, dann nach rechts in Richtung Paul-Gruber-Haus. Der Weg verläuft anfangs auf relativ gleichbleibender Höhe durch den Wald. Unterhalb des Rabensteinhorns wird er schmäler, ausgesetzter und führt über eine sehr steile Wiesenböschung, die bei Nässe rutschig ist. Bei felsigen Passagen gibt es wieder Drahtseile.

Feuchte, schattige Wälder im Aufstieg sind eine Wohltat an heißen Sommertagen.
Foto: Birgit Eder

Danach führt der Weg durch einen schattigen, feuchten Wald bis zum Paul-Gruber-Haus, einer nicht bewirtschafteten Hütte, wo Selbstversorger übernachten können. Weiter auf einem breiten Forstweg in Richtung Bad Reichenhall. Bei der Kugelbachalm kann man schließlich einkehren und selbstgebackenen Kuchen genießen. Zum Abschluss folgt man einem gelben Schild nach rechts (Kibling über Schroffen, Bad Reichenhall) und kehrt auf der Aufstiegsroute zurück zum Bahnhof. (Birgit Eder, 21.8.2015)