Seit 1. Juli zu hundert Prozent im Eigentum der CA Immo: das Bürogebäude Amazon Court in Prag.

Foto: CA Immo

Die CA Immo konnte im ersten Halbjahr 2015 trotz geringerer Mieterlöse und Erträge aus Immobilienverkäufe ihren Nettogewinn um 67,4 Prozent auf 55 Millionen Euro steigern. Dies gelang durch temporären Aufwertungen aus Deutschland um 46 Millionen Euro, sagte Finanzvorstand Florian Nowotny am Mittwoch anlässlich der Halbjahres-Bilanzpressekonferenz.

Die Nettomieterlöse sanken – insbesondere durch den Verkauf des Bürogebäudes Lipowy in Warschau – um 7,4 Prozent auf 60,5 Millionen Euro, bei einer konstanten Vermietungsquote von 91 Prozent, wie Vorstandschef Bruno Ettenauer erklärte. Das Ergebnis aus dem laufenden Vermietungsgeschäft wurde von 35,8 Millionen auf 37,7 Millionen Euro gesteigert.

Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) war mit 50,2 Millionen Euro um 29,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das EBIT stieg um 25,8 Prozent auf 101,3 Millionen Euro (2014: 80,5 Millionen Euro). Mit diesem Ergebnis war Ettenauer "sehr zufrieden". Für das Gesamtjahr 2015 sei er "sehr optimistisch". Das Nettoergebnis werde im zweiten Halbjahr "deutlich über dem Vorjahr" liegen.

Strategie bis 2015

Es sei im ersten Halbjahr gelungen, wichtige Weichen für die Umsetzung der Strategie bis 2017 zu stellen, sagte CA-Immo-Bruno Ettenauer. So habe man mit 1. Juli den Minderheitsanteil der EBRD an einem Osteuropa-Portfolio übernommen. Auch habe man den Verkauf nicht-strategischer Immobilien fortgesetzt. "Wir sind nach wie vor dabei, Immobilien, die nicht zum Kerngeschäft gehören, abzuverkaufen." Das seien u.a. kleinere Immobilien in Deutschland und Österreich. Ettenauer sieht in Österreich noch ein Abverkaufspotenzial von acht bis zehn Immobilien. Dieses Verkaufsprogramm werde man heuer und im nächsten Jahr abschließen. Das verbliebene Abverkaufsvolumen in Deutschland und Österreich bezifferte Nowotny mit einem Buchwert von rund 200 Millionen Euro.

Ettenauer bestätigte die operativen Ziele für das laufende Geschäftsjahr: Auch wird auf Basis bereits abgeschlossener oder noch laufender Verhandlungen für das zweite Halbjahr mit deutlichen Gewinnen aus Immobilienverkäufen gerechnet. Für die Aktionäre wird eine Anhebung der Dividende von 45 auf 50 Cent je Aktie angestrebt. Die CA Immo besitzt Bürogebäude und Logistikimmobilien in Deutschland, Österreich und Osteuropa. Insbesondere in Deutschland profitiere der Konzern von einem äußerst positiven Marktumfeld, das den Wert der Immobilien steigen ließ.

Immofinanz bleibt interessant

Bei der Immofinanz sei man nach wie vor Aktionär, man sehe aber keinen aktuellen "Handlungsbedarf". Ettenauer will die Hauptversammlung im Dezember abwarten. "Wir halten es für sinnvoll weiter investiert zu bleiben". Das Investment bei der Immofinanz, "kann für uns kein Nachteil sein", so der CA-Immo-Chef.

Die CA Immo hatte im Frühjahr durch den Machtkampf mit der Immofinanz für Aufsehen gesorgt: Beide Unternehmen halten eine Zusammenlegung grundsätzlich für sinnvoll – wollten sich aber in einem ersten Schritt über eine Beteiligung an der Konkurrentin eine gute Ausgangsposition für einen späteren Fusionspoker. (cr, 26.9.2015)