Hier war unverkennbar Aproceros leucopoda am Werk.

Foto: SDEI/Andrew Liston

Frankfurt am Main – Ein ursprünglich aus Ostasien stammender Pflanzenschädling breitet sich Deutschland und den Beneluxstaaten aus – und seine Spur ist nicht zu übersehen: Die Zickzack-Blattwespe (Aproceros leucopoda) trägt ihren Namen, weil ihre Larven sich im Zickzackkurs durch Blätter beißen und dabei unverwechselbare Fraßspuren hinterlassen.

Erstmals wurden die Bioinvasoren vor fünf Jahren in Deutschland gesichtet, wie das Senckenberg-Forschungsinstitut berichtet. "Damals waren die Tiere aber nur vereinzelt im südöstlichen Bayern zu finden", sagt der Entomologe Stephan Blank. "Unsere aktuelle Untersuchung zeigt aber, dass sich die invasive Pflanzenwespe nun sowohl in Bayern als auch in weiten Teilen Ostdeutschlands ausgebreitet hat."

Auf Ulmen spezialisiert

Die bis zu einen Zentimeter langen Larven der ausgewachsen nur etwa sechs Millimeter großen Pflanzenwespe befallen ausschließlich Ulmen. Ein solcher Befall kann zu völligem Kahlfraß an den Laubbäumen führen. Schäden wurden sowohl in Wäldern als auch in Ortschaften und Gärten beobachtet, wo Ulmen als Zier- oder Alleebäume stehen.

Ulmen sind in vielen Regionen Europas ohnehin bereits vom sogenannten Ulmensterben, einer aggressiven Pilzinfektion, betroffen. Dagegen wurden resistente Ulmen gezüchtet, die häufig als Zierde entlang Straßen oder in Parks angepflanzt werden. Die Zickzack-Blattwespen befallen allerdings auch solche Bäume.

Und sie sind auf dem Vormarsch: Zwischen 50 und 90 Kilometer kann die Blattwespe im Jahr zurücklegen. Dies und die Tatsache, dass die Insekten bis zu vier neue Generationen im Jahr hervorbringen können, wird laut Blank schnell zu einer weiteren Ausbreitung des Schädlings führen. (red, 29. 8. 2015)