Eine leichte Anmutung von Jabba the Hutt kann man Gueragama sulamericana nicht absprechen. Darunter die gefundenen Kieferfossilien, die den besonderen Status des Tiers zeigen.

Illustration: Julius Csotonyi
Foto: Tiago Simoes und Adriano Kury

Edmonton – Mit etwa 1.700 Arten sind die Leguanartigen (Iguania) eine überaus erfolgreiche Gruppe der Schuppenkriechtiere. Ihre wichtigsten Entwicklungslinien haben sich die Welt gleichsam aufgeteilt: Leguane leben auf dem amerikanischen Doppelkontinent, Chamäleons und Agamen dominieren in der Alten Welt.

Das war nicht immer so – kanadische Forscher berichten vom Fund eines "Altweltbewohners" in einer Region, die im heutigen Südamerika liegt. Zu den Lebzeiten des Tiers, vor etwa 80 Millionen Jahren, waren die heute getrennten Biosphären aber noch verbunden.

Zeuge der Vergangenheit

Paläontologen der University of Alberta benannten die neuentdeckte Spezies Gueragama sulamericana. Entdeckt wurden ihre Fossilien im Süden Brasiliens in der Region von Cruzeiro do Oeste.

Die beiden Echsengruppen unterscheiden sich darin, wie die Zähne mit dem Kiefer verbunden sind. Und Gueragama sulamericana hat die gleiche Anatomie wie die heutigen Altweltbewohner. Die Forscher schließen aus ihrem Fund, dass beide Entwicklungslinien ursprünglich weltweit vertreten waren – zu Zeiten, als der Superkontinent Pangäa in seinem südlichen Teil Gondwana noch nicht vollständig zerfallen war. (red, 28. 8. 2015)