Der von Naturschutzorganisationen und Alpinvereinen heftig kritisierte Plan, die oberösterreichischen Skigebiete Höss und Wurzeralm mit einem 4,5 Kilometer langen Tunnel durch das Warscheneck zu verbinden ist vom Tisch. Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) erklärte in einer Presseaussendung am Mittwoch, dass dieser "wirtschaftlich nicht darstellbar und in Zeiten wie diesen auch nicht finanzierbar" sei.

100 Millionen Euro für 800 Höhenmeter

Die Fahrt mit einer unterirdischen Standseilbahn hätte zehn Minuten gedauert, 800 Höhenmeter wären dabei überwunden worden. Für die Verbindung von Vorderstoder nach Hinterstoder müssten weitere Liftanlagen gebaut werden. Mindestens 100 Millionen Euro würde die Investition kosten, besagten erste Schätzungen. Schon bisher stießen sich Grüne, SPÖ und FPÖ an der Dimension des Vorhabens. Trotz seines jetzigen Neins zum Tunnel tritt der Landeshauptmann aber weiter für einen Zusammenschluss der beiden Skigebiete ein, weil dadurch 80 bis 100 Pistenkilometer entstehen und somit die Wertschöpfung in der Pyhrn-Eisenwurzen-Region erhöht würde.

Suche nach neuen Varianten

Die Verbindung ist eines von sechs Teilprojekten des Tourismuskonzepts Pyhrn-Priel 2020, das vor fünf Jahren in Bürgerbeteiligungsprozessen entwickelt und auch in den neun betroffenen Gemeinderäten beschlossen wurde. Nun beginnt die Suche nach einer neuen Variante. Eine Skischaukel über das Warscheneck ist aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich, dieser Lösung wurde bereits vor Jahren eine klare Absage erteilt. (APA, red, 2.9.2015)